Startseite - Geologie - Sedimentgesteine - Kristallingesteine - Weitere Funde - Beispiele zur alpinen Herkunft - Impressum - Datenschutzerklärung
Sedimentgesteine: Kalksteine, Sansteine etc.
Alpiner Buntsandstein
Alpiner Verrucano
Quarz rötlich
Arkose
Muschelkalk
Wurstelkalk
Schwarzer Dolomit
Tonschiefer
Wetterstein Riffkalk
Riffschuttkalk
Dasycladaceenkalk
Wettersteinkalk
Messerstichkalk
Wettersteindolomit
Schlammkalk Mikrit
Biomikrit Floatstone
Rauhwacke
Raibler Sandstein
Gelber Kalkstein
Onkolith
Oolith
Stromatolith
Hauptdolomit
Hauptdolomitbrekzie
Kössener Kalk
Bioklastenreicher Kalk i. A.
Korallenkalk
Rät Riffkalk
Lias Fleckenmergel
Roter Jurakalk
Crinoidenkalk (Hierlatzkalk)
Spatkalk
Liasbrekzie
Ruhpoldinger Marmor
Tegernseer Marmor
Aptychenschichten
Hornsteinkalk
Kieselkalk
Radiolarit
Kalk mit Konkretionen
Tratenbachschichten
Brekzien im Allgemeinen
Tempestit
Kalksandstein
Grauwacke
Flyschsandstein
Flyschquarzit
Flyschkalkstein
Grünsandstein
Lithothamnienkalk
Nummulitenkalk
Turritellenmergel
Mergel mit Pechkohle
Kalksandstein mit Laminae
Molassesandstein
Schillkalk
Mergelstein
Kalkkonkretion
Flinzsandstein
Konglomerat Nagelfluh
Kalktuff
Seeton
Metamorphite, Magmatite: Gneise, Schiefer usw.
Glimmerschiefer
Granatglimmerschiefer
Hornblendegarbenschiefer
Schiefer
Quarz
Quarzit
Meta - Sandstein
Gneise (Allgemeines)
Paragneise (Allgemeines)
Heller Gneis
Augengneis
Granitgneis
Schiefergneis
Granatgneis
quarzreicher mylonitischer Gneis
Glimmergneis
Kalifeldspatgneis
Amphibolit (Hornblendegneis)
Amphibolit grobkörnig
Amphibolit mit Feldspatblasten
Epidotamphibolit
Granatamphibolit
Eklogit
Basalt
Metabasalt
Spilit
Metagabbro
Ultramafit
Serpentinit
Tektonische Brekzie
Rhyolith
Ignimbrit
Porphyrit (Andesitporphyr)
Dacit
Porphyr (Allgemein)
Aplit
Ganggestein
Pseudotachylit
Mylonit
Migmatit
Granulit
Juliergranit
Roter Granit
Granit porphyrisch
Granodiorit - Diorit
Gabbro
Granitisches Gestein rot bunt
Kalksilikatgestein
Marmor
Dolomitmarmor
Farbiger Dolomitmarmor
Kalkspat
Roter Quarzsandstein mit kieseligem Zement. Er ist das älteste Gestein in der Sedimentationsfolge der nördlichen Kalkalpen.
Der Buntsandstein, (passender wäre die Bezeichnung "Rotsandstein"),
besteht vorwiegend aus Quarzkörnern.
Die charakteristische Rotfärbung ist zurückzuführen
auf Eisenoxid und Eisenhydroxid,
welches die Quarzkörner als hauchdünne Kruste umgibt sowie
im Bindemittel zwischen den Quarzkörnern zu finden ist.
Neben einem homogen gleichförmigem Gefügebild (oben) können
auch Feldspatfragmente angereichert auftreten.
Auch ein gebändertes oder gestreiftes Erscheinungsbild ist anzutreffen:
Das Gestein kam in einem festländischen Beckenbereich des zu dieser Zeit bestehenden
Großkontinentes Pangäa
als Wüstensand im trocken-heissen (ariden) Klimabereich zur Ablagerung.
Das Material ist somit terrigenen(festländischen) Ursprunges.
Gesteine dieser Fazies (Gesamtheit aller Bildungsbedingungen) werden im alpinen Bereich unter dem Oberbegriff Verrucano zusammengefasst.
In den bayerischen Alpen ist er auf wenige Vorkommen beschränkt.
Beispiele: Nordfuß des Staufen bei Bad Reichenhall, Geierstein bei Lenggries,
Iseler bei Hindelang.
Weitere Verbreitung findet das Gestein am Südrand der Nördlichen Kalkalpen
im Inntal zwischen Wörgl und Kufstein.
Man findet ihn in allen oberbayerischen Flüssen, etwas häufiger am Inn, sonst eher seltener.
Hinweis
Der alpine Buntsandstein ist sowohl zeitlich als auch bezüglich der Bildungsbedingungen weitgehend identisch
mit dem roten Buntsandstein, wie er auch in
vielen anderen Gegenden Deutschlands, in der sog. germanischen Trias z.B. im Pfälzer Wald zu finden ist.
Alter: Übergang von der Perm- zur unteren Triaszeit sowie untere Triaszeit (Skyth) vor ca. 250 bis 245 Millionen Jahren.
Häufigkeit: gelegentlich
Anmerkung zum alpinen Buntsandstein:
Eines der seltenen
Vorkommen von Buntsandstein
in den bayer. Alpen ist nördlich
von Geigerstein-Fockenstein.
Buntsandstein Sonnersbachtal
Im Foto ein grobsandiges bis brekziöses Gestein, das rote und violette vulkanische Klasten enthält.
Alpiner Verrucano ist ein Oberbegriff für permzeitliche rote Ablagerungen in ausgedehnten
festländischen, abflusslosen Senkungsbereichen unter heiss-trockenen Klimabedingungen.
Umfasst werden mit der Bezeichnung Tonsteine, Sandsteine (Buntsandstein, siehe oben), Konglomerate, Brekzien.
Mit diesen Gesteinen setzte die Sedimentationsfolge des alpidischen Zyklus ein. Sie werden unter den Begriff Postvariszische Transgressionsserie zusammengefasst.
Alles ist Abtragungsmaterial des variskischen Gebirges, abgelagert in Grabensenken,
und vulkanische Gesteine (Rhyolithe etc.), die Bruchzonen innerhalb der Senken entstammen.
Erläuterung zu Rhyolith: Kristallingesteine - Rhyolith
Alter: Oberes Perm
Häufigkeit: selten
Fundort: Schotterbank am Inn
Feinstkörniges, exterm hartes, ziegelstein- bzw. fleischrötliches Kiesel - Gestein
(d.h. aus Silziumdioxid bestehend)
mit karneol-ähnlichem Erscheinungsbild.
Wahrscheinlich eine Bodenbildung innerhalb des Buntsandsteins. Entstehung durch Wanderungsvorgänge und Abscheidung von gelöster Kieselsäure sowie von Eisenlösungen innerhalb der Sedimentablagerungen.
Im Zusammenhang mit Buntsandsteinvorkommen
Alter: Oberes Perm
Häufigkeit: sehr selten
Das Bild zeigt eine brekziöse Arkose.
Arkose ist ein feldspatreicher Sandstein.
Das Gestein ist ziemlich fest, die Matrix ist überwiegend aus Quarz.
Auffällig sind die detritischen rötlichen Kalifeldspatklasten verschiedener Größe.
Entstanden in intrakontinentalem Sedimentationsbecken. Daher ist eine Einordnung in den Buntsandstein (Perm) naheliegend.
Sicherlich im Zusammenhang mit Buntsandsteinvorkommen
Alter: Oberes Perm
Häufigkeit: sehr selten
Der Begriff Alpiner Muschelkalk ist ein Sammelname für verschiedene alpine Gesteine der mittleren Trias.
Hier ein fast schwarzes Geröll mit auffallend vielen weissen Calcitadern und "Rostflecken" (poröse Anwitterungsflecken).
Der Fund kann wohl den Reichenhaller Schichten (bzw. Gutensteiner Kalk, s. Erläuterungen der Geol. Karte Bayerns 1996) zugerechnet werden.
Es handelt sich um einen dunkelgrauen, fast schwarzen, knolligen Kalkstein welcher oft stark mit weißen Kalzitadern durchsetzt ist. Charakteristisch ist seine wulstig-wellig erscheinende Schichtoberfläche welche allerdings am Kieselgeröll selten zu beobachten ist.
In der mittleren Triaszeit begann das Meer in den Ablagerungsraum der Nördlichen Kalkalpen vorzudringen. Es kam erstmalig zur Ablagerung von Kalkschlämmen. Dieses dunkle Kalkgestein bezeugt somit die einsetzende Ablagerung von marinen Sedimenten im Bereich der Nördlichen Kalkalpen.
Weite Verbreitung im Karwendel, im Wettersteingebirge sowie in den Oberbayerischen Voralpen.
Der Begriff "Alpiner Muschelkalk" weist nicht auf
besonderen Fossilreichtum hin.
Der Name ist als reine Altersbezeichnung zu verstehen, da das Gestein das
gleiche Alter wie der
in Süddeutschland weit verbreitete "germanische Muschelkalk" hat.
Schwarze Kalksteine sind untergeordner auch in anderen Schichtgliedern der Kalkalpen
anzutreffen wie z.B. im, auf den Muschelkalk folgenden, unteren Abschnitt des
Wettersteinkalkes
oder im obertriassischen Plattenkalk.
Eine exakte Zuordnung ist daher nicht mit absoluter Sicherheit möglich.
Alter: Mittlere Triaszeit vor ca. 245 - 241 Millionen Jahren (Anis)
Häufigkeit: häufig
Dunkelgrauer (etwas bläulich erscheinender) knolliger Kalk mit unruhiger, wulstig-wellig erscheinender Schichtoberfläche.
Aufgrund dieses Merkmales handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um ein Gestein aus dem alpinen Muschelkalk .
Der meist dunkelgraue bis schwarze Kalk des alpinen Muschelkalkes, der oft stark mit weissen Kalzitadern durchsetzt ist, kann von anderen dunklen Kalken der alpinen Trias nur sehr schwer unterschieden werden.
Andere Bezeichnung: Reiflinger Kalk
Alter: mittlere Trias (Anis)
Häufigkeit: In dieser Ausprägung mit den knolligen Strukturen eher selten anzutreffen da die Oberfläche durch den Transport in der Regel glattgeschmirgelt wird.
Alpiner Muschelkalk in den Alpen:
Unterer alpiner Muschelkalk " Wurstelkalk " am Gjaidsteig, nahe Bärnalpl.
Der Gjaidsteig, ein schmaler Streifen aus Reichenhaller Schichten zwischen Wettersteinkalkmassen,
ist die einzige gangbare Verbindung über die Vordere Karwendelkette zum Karwendeltal.
Wurstelkalk Gjaidsteig
Die Oberfläche des grauschwarzen, etwas bläulich schimmernden Fundstückes erscheint matt samtig.
Unter der Lupe sind in dem feinstkörnigen, gut abgerundeten Gestein keine Minerale und auch keine Fossilreste erkennbar
Schwarze Dolomite kommen in der Mittleren Trias innerhalb der "Vigloriakalke" im westl. Tirol und Vorarlberg vor. Im Osten gehen diese Schichten in die "Wurstelbänke" mit ihren wulstig ausgebildeten Schichtflächen über.
Vorgehensweise zur Bestimmung mit einfachen Mitteln:
Der Fund ist auf den ersten Blick sowohl dem seltenen schwarzen Diabas als auch schwarzem Hornstein zum Verwechseln ähnlich.
Der Test mit HCl legt nahe, dass es ein dolomitisches Karbonatgestein ist (3% -> keine Reaktion, 10% -> Blasenbildung. Schwefeliger Geruch)
Ritzbar mit einem Eisennagel (darum kein Hornstein). Keine magnetische Anziehung auch mit einem starkem Nd Magnet (viele basaltische Gesteine zeigen Magnetismus).
Somit ist von einem stark bitumösen Dolomit auszugehen (Bitumös wegen der schwarzen Farbe und der Geruchsentwicklung bei HCL Einwirkung).
Alter: nicht eindeutig anzugeben
Häufigkeit: selten
Es ist ein dunkelgrau- schwarzes, dünnplattiges Gestein mit hohem Feinstsandanteil.
Ein sehr seltener Fund, da diese Art Gesteine aufgrund ihrer geringen mechanischen Widerstandskraft normalerweise nach kürzestem Transportweg
vollständig aufgerieben sind.
Es ist daher anzunehmen, dass der grösste Teil der Reise aus den Alpen mit dem Gletscher zurückgelegt wurde.
Schwarze Tonschieferlagen treten verschiedentlich innerhalb des Alpinen Muschelkalkes auf.
Häufigkeit: sehr selten
Massiges hellgraues bis bräunlichgraues Riffgestein.
Hauptriffbildner waren Kalkschwämme, Kalkalgen, Mikroorganismen.
Ehemalige Hohlräume unterschiedlichster Form im Riffbereich wurden mit hellem Calcit ausgefüllt.
Es handelt sich bei diesen Hohlraumfüllungen um anorganische Kalkausscheidungen, um eigentümlich in Bändern angeordnete stängelige,
faserige Kalzitkristalle.
Kugelige bis elliptische, auch eckige, mit Calcit konzentrisch oder radilastrahlig gefüllte Hohlräume
bis zu einigen Zentimeter Durchmesser aus dieser Einheit werden als Grossoolithe bezeichnet.
(Die Abbildung zeigt einen Ausnahmefund zur Verdeutlichung. Im Normalfall sind die Strukturen dieser meist hellgrauen bis weiss - weiss beigen
Gesteine durch diagenetische Vorgänge vollständig oder bis fast zur Unkenntlichkeit ausgelöscht.)
(Ein Ooid, von gr. Oon = Ei, ist eine rundliche
mineralische Struktur aus konzentrischen, mineralischen Anwachsschalen;
ein Oolith ist ein Stein, der vorwiegend aus Ooiden besteht)
Das Entstehungsgbiet sind ehemalige Barrieren und Atolle eines flachen Meeres im tropischen
Klimabereich.
Die langsame Absenkung des Meeresboden bedingte den Aufwuchs der Riffe bis zu einer Mächtigkeit
von teilweise über 1 km.
Hauptriffbildner waren Kalkschwämme und Mikroorganismen.
Ehemalige Hohlräume im Riffbereich wurden nachträglich mit Kalzit ausgefüllt.
Es handelt sich bei diesen Hohlraumfüllungen um anorganische Kalkausscheidungen.
Wettersteinriffkalk. Der Fossilinhalt hier noch erkennbar. Es ist ein Algen Schwamm Riff Gestein.
Wettersteinkalk ist in den bayerischen Alpen weit verbreitet.
Beispiele sind
Kaisergebirge, Wettersteingebirge, Karwendel und Mieminger Berge.
Die fossile Gesellschaft der Wettersteinriffe enthält neben Korallen, Hydrozoen, Solenoporaceen und Tubiphytes
(welche durch die Anwitterung in Form milchweißer Flecken und Flämmchen auffällt) vor allem auch Kalkschwämme.
Äußerlich sehen diese gegliedert - gekammerten Kalkschwämme (Sphinctozoa) oft wie eine Perlschnur aus.
Aufgrund von diagenetischen Vorgängen ist allerdings der Fossilinhalt der Gesteine meist ausgelöscht und nur sehr selten zu erkennen.
Bildbreite 4 cm.
Alter: mittlere Trias (Ladin) bis untere Obertrias (ca. 238 - 225 Mio. Jahre)
Häufigkeit: oft, allerdings selten mit gut erkennbarem Fossilinhalt
Grossoolith, links im Bild besonders gut erkennbar.
Wettersteinkalk liegt meist als fast weisses bis hellgraues Gestein vor.
In der nächsten Abbildung ein seltenes Fundstück mit rötlich-gelblicher Farbe.
Die Färbung erklärt sich aus einer geringen Beimengung an Eisen in verschiedenen Oxidationsstufen.
Fundort: Ammer
(Fund und Foto: M. Degenhardt, Weilheim)
Das Foto zeigt ein brekziöses Gestein, eine Riffschuttbrekzie.
Diese besteht aus schlecht sortiertem, kantigem bis angerundetem klastischem Riffmaterial.
Das Gefüge ist partikelgestützt (Rudstone). Die Zwickel sind mit Sparit (auskristallisierter Calcit) gefüllt.
Als Komponenten sind erkennbar sowohl Lithoklasten (Gesteinsbruchstücke) als auch Bioklasten (Fossilbruchstücke) unterschiedlichster kalkschaliger riffbewohnender Organismen.
Das Gestein entstand am Hangfuss des Riffes aus grobem Riffschutt in einem Bereich mit erhöhter Wasserbewegung.
Riffgesteine sind im Flußkies oft zu finden, meist aber aufgrund von diagenetischer Umwandlung so homogenisiert, dass Strukturen nicht mehr erkennbar sind.
Alter: mittlere Trias, Obertrias
Häufigkeit: praktisch sehr oft, allerdings selten in gut erkennbarer Ausbildung
Es ist ein grauweisser bis hellgrauer, fleckiger Kalkstein.
Darin enthalten sind Dasycladaceen, (Grünalgen, Wirtelalgen).
Es handelt sich in der Abbildung wohl primär um Diploporen, eingebettet in Kalkschlamm.
Es sind zierliche, wirtelartige Röhrchen von Algenskelettelementen, eingebettet in Kalkschlamm.
Diese Algen mit Kalkgerüst können massenhaft in der geschichteten Lagunenfazies des Wettersteinkalkes auftreten.
Das im Meerwasser enthaltene
Calzium wurde zum Aufbau ihrer aus Stamm und Zweigen bestehenden
Röhrenskelettchen genutzt.
Wirtelalgen sind auch heutzutage im flachmarinen tropischen bis subtropischen,
vor Wellen geschützten Lebensraum,
in Lagunen mit nur wenige Meter tiefem Wasser weit verbreitet.
Meist wurden diese Röhrchen nachträglich durch Umwandlungsvorgänge ausgelöscht, selten sind sie aber auch in erstaunlich gutem Zustand anzutreffen.
Wettersteinkalk ist verbreitet im Karwendel und im Wettersteingebirge:
Zugspitze, Benediktenwand, Wendelstein, Birkkarspitze, Bettelwurf.
Um Gesteine mit Algenröhrchen zu entdecken muss man allerdings ein gutes Auge haben.
Alter: mittlere Trias bis untere Obertrias (ca. 238 - 225 Mio. Jahre. Ladin) - Mittlerer Abschnitt des Wettersteinkalkes
Häufigkeit: gelegentlich.
Dieses dichte, meist sehr helle, weisslich bis weissgraue Kalkgesteinsgeröll ist einer der Hauptbestandteile im Flussschotter.
Die hellen Flecken sind Algenreste.
Fossilien sind darin selten enthalten da sie durch Gebirgsdruck und/oder durch chemisch-physikalische Umwandlungsvorgänge (Umkristallisation) meist verschwunden sind.
In einem lichtdurchfluteten, flachen, tropisch warmen Meer,
das als sogenanntes Schelfmeer von Osten weit in den Kontinent hineinreichte,
konnte es zu einer enormen Kalkproduktion kommen.
Durch das langsame Absinken der Erdkruste konnten
sich Kalksedimentmassen aus Meeresschlamm und Kalkskeletten in Mächtigkeiten
von bis zu über 1 Kilometer ablagern.
Die hellen Wettersteinkalkgerölle sind in allen oberbayerischen Flüssen
massenhaft anzutreffen.
Im Regelfall sind es die "normalen" hellen, weisslich-grauen
Kiesel mit glatter Oberfläche. Oft zeigen sie hellere Fleckchen, das sind Algenreste.
Wettersteinkalk ist in den bayerischen Alpen weit verbreitet.
Beispiele sind
Kaisergebirge, Karwendel und Mieminger Berge.
Alter: Mittlere Trias bis untere Obertrias (ca. 238 - 225 Mio. Jahre), Oberer Wettersteinkalk
Häufigkeit: häufig
Wettersteinkalk in den Alpen:
Am Geierstein (bei Lenggries) ist heller Wettersteinkalk am Gipfel aufgeschlossen.
Wettersteinkalk Geierstein
Abgebildet ist eine Varietät des Wettersteinkalkes mit vielen Löchern.
Meist sehr hell, weisslich bis weissgrau. Die hellen Flecken sind Algenreste.
Der Name Messerstichkalk kommt von den kleinen Löchern, welche die Oberfläche übersäen und wie Einstiche aussehen.
Das dunkle Loch oberhalb der Bildmitte hat einen parallelogrammförmigen Umriss. Das ist der Abdruck eines Gipskristalls,
der ehemals in dem Kalkstein gesteckt hat. Auch die übrigen Löcher
rühren von Gipskristallen her. Der Anteil am Gestein macht etwa 10% aus.
Im tropischen Flachmeer (Lagunenfazies)
Die Hohlräume sind auf nachträglich gelöste Gipskristalle zurückzuführen.
Gips (Calciumsulfat) ist nach den Karbonaten das erste Salzmineral, das sich beim
Eindampfen von Meerwasser ausscheidet. Bei der Verwitterung lösen sich
die Gipskristalle leichter als der umgebende Kalkstein.
Oft innerhalb des Oberen Wettersteinkalkes.
Alter: Mittlere Trias (Ladin), Oberer Wettersteinkalk
Häufigkeit: häufig
Bleierz im Wettersteinkalk:
Der obere Wettersteinkalk enthält gelegentlich Bleierze bzw. Blei-Zinkerze, so auch in der Quellregion der Isar im Hinteren Karwendel.
Diese wurden in früherer Zeit an etlichen Stellen der nördl. Kalkalpen abgebaut.
Bleierz Karwendel
Das weisse bis hellgraue Gestein hat hellere Farbtönungen als der jüngere, ähnliche Hauptdolomit, es handelt sich mit Sicherheit um Wettersteindolomit.
Die Dolomitsierung (Umwandlung von CaCO3 in CaMg(C03)2 ) führte zu einer Volumenverminderung des Gesteines.
In entstandenen Poren konnten kleine Dolomitkristalle wachsen, die gegen das Licht glitzern. (Daher auch der Begriff "zuckerkörnig")
Das Gestein ist meist stark brekziiert.
Unterscheidung zu Kalkstein: Im Gegensatz zu Kalkstein zeigt Dolomit bei Kontakt mit verdünnter Salzsäure keine aufschäumende Reaktion.
Vereinzelt im Wettersteinmassiv, weiterhin z.B. südl. des Inns zwischen Rattenberg und Wörgl. Sehr starke Zunahme der Verbreitung Richtung Osten (Berchtesgadener Gebiet), darum auch als Ramsaudolomit bezeichnet.
Alter: Mittlere Trias (Ladin)
Häufigkeit: häufig
Die mikritische Matrix besteht vorwiegend aus feinstkörnigen, unter der Lupe nicht sichtbaren, Karbonatteilchen.
Es können Komponenten (Bioklasten, Lithoklasten etc.) in unterschiedlichster Konzentration enthalten sein.
Im oberen Bild ist ein Stein fast ohne Partikel zu sehen, darum ist er als Mudstone zu bezeichnen.
Karbonatschlämme kommen allgegenwärtig in fast allen Bildungsbereichen von Gezeitenflächen über Lagunen bis hin zum Tiefseeboden vor.
Ein "Allerweltsgestein", das in allen Formationen der Kalkalpen zu finden ist.
Es könnte sich bei der Abbildung vielleicht um norischen Plattenkalk handeln.
Alter: Trias, Jura
Häufigkeit: Hauptkomponente des Flusskieses
Biomikrit
Abbildung
Enthält mehr als 10% Komponenten > 2mm (vorwiegend Bioklasten) und hat ein Matrixgefüge, d.h. die Komponenten schwimmen in feinstkörniger karbonatischer Grundmasse.
Das Gestein ist darum als Floatstone anzusprechen.
Als Strömungsablagerung im hangnäheren Bereich zu interpretieren.
Hier mit auffällig bräunlich-gelber Grundmasse, darum wohl den Raibler Schichten entstammend.
Der Fund ist sicherlich den Raibler Schichten zugehörig.
(Rauhwacken sind auch in den Reichenhaller Schichten vertreten, z.B. nördl. Karwendelkette)
Das Grundgerüst des brekziösen, innerlich "zerbrochen" erscheinenden,
Steines besteht aus Kalk oder Dolomit.
Anders aber als in einer gewöhnlichen Brekzie (ein Gestein, das eckige Gesteinstrümmer enthält),
sind statt eckiger Gesteinstrümmer
allerdings nur noch Hohlräume enthalten.
Die Struktur entsteht durch Auflösung von leichter löslichem
Material, d.h. durch unterschiedliche Verwitterungsbeständigkeit
der einzelnen Komponenten.
Bei den ausgelaugten Anteilen wird es sich vorwiegend um Gips (CaSO4 x 2H2O) gehandelt haben.
(Andere Bezeichnung: Zellendolomit)
Bei sehr starker Verdunstung im lagunären Flachwasserbereich konnte es zur Ausfällung von Gips aus dem Meerwasser kommen.
Die Rauhwacke der Raibler Schichten geht stellenweise mit Gipsvorkommen einher.
Die Gipse wurden in früherer Zeit an vielen Stellen für Düngezwecke abgebaut,
z.B: Oberau im Loisachtal.
Auch manche Schwefelquelle in den Nördlichen Kalkalpen hat ihren Ursprung
in den Sulfaten der
Raibler Schichten.
Alter: Das Gestein gehört entweder zum mittleren Anteil der Oberen Trias (ca. 221-218 Millionen Jahre, Karn) und somit den sog. Raibler Schichten an oder dem mitteltriassischen Alpinen Muschelkalk (Reichenhaller Schichten).
Häufigkeit: gelegentlich
Rauhwacke in den Alpen:
Am Breitenstein ist Raibler Rauhwacke am Anstieg zum Gipfel aufgeschlossen.
Raibler Rauhwacke Breitenstein
Ein Sandstein mit meist ockergelb-grau-bräunlicher Oberfläche
Es ist ein schlecht sortierter Quarzandstein.
Das Bindemittel ist meist kieselig.
Es können reichlich helle Feldspatbruchstücke unterschiedlicher Grösse
und grünliche Glaukonitkörnchen sowie schwarze Pflanzenreste von ehemaligen Farnen enthalten sein.
Das Gestein kann wohl als Feldspatgrauwacke eingeordnet werden.
Im Zeitabschnitt der Ablagerung der Raibler Schichten nahm der Einfluß des Festlandes, der sowohl in der vorhergehenden Bildung des Wettersteinkalkes als auch des darauffolgenden Hauptdolomites völlig ausgeschaltet war, sehr stark zu. Die Ablagerung von Sand weist sehr stark auf die Zufuhr von Verwitterungsmaterial eines nahen Festlandes hin, das in einem flachen Meeresbereich abgsetzt wurde.
Verbreitet im Raum der Nördlichen Kalkalpen.
Diese Formation mit ihren tonig-sandigen Gesteinen
ist ein bedeutender Grundwasserstauer.
Sie ist häufig für die grünen Verebnungsflächen und
Almen mit ihrer reichen Vegetation
innerhalb des Felsengebirges verantwortlich.
Viele Beispiele solcher Verebnungsflächen findet man
im Wetterstein, im Karwendel und in den Tannheimer Bergen.
Vorkommen z.B. am Nordabfall des Karwendelgebirges.
Alter: Mittlerer Anteil der Oberen Trias (ca. 221-218 Millionen Jahre).
Häufigkeit: häufig
Ein Hinweis zu Sandsteinfunden:
Sandsteine mit sehr ähnlichem Erscheinungsbild
kommen auch in den vorwiegend kreidezeitlichen
Vorbergen des Alpenrandes (der Flyschzone)
und im unmittelbar dem Alpenrand vorgelagerten
tertiärzeitlichen hügeligen Bereich (der Faltenmolasse) vor.
Verwechslungen sind daher leicht möglich.
Da Raibler Sandstein meist kieselig, quarzitisch gebunden ist wird
er beim Beträufeln mit 3%iger Salzsäure nicht aufschäumen im Gegensatz
zu kalzitisch gebundenem Sandstein.
(Vorsichtsmaßregeln beim Umgang mit Säure beachten, den Versuch nur mit
Schutzbrille durchführen.)
Die Bruchfläche zeigt einen stark verwitterten Sandstein
Bezeichnend ist die ocker-bräunliche Verwitterungsfarbe des,
wie aus dem frischen Anschlag ersichtlich,
grauen Kalksteines.
Darum ist eine Einordung als zu den Raibler Schichten gehörig, naheliegend.
Alter: Obere Trias (Karn)
Häufigkeit: manchmal
Unteres Bild:
Es ist ein durchgängig gelb -braun bis ockergelb erscheinender Kalkstein mit weissen Calcitklüften.
Er könnte den Raibler Schichten entstammen.
Alter: Obere Trias (Karn)
Häufigkeit: selten
Raibler Schichten in den Alpen:
Aufschluss von steil gestellten Raibler Schichten etwas östlich des Überschalljoches (Karwendel).
Im Hintergrund der Schuttstrom der Brandlrinne und Wettersteinkalk des Massives um die Gamskarspitze.
Raibler Schichten Karwendel
Onkoide sind kugelförmig bis unregelmässig geformte Algenbälle (Onkoide oder Sphaerocodien) mit konzentrischer Lamellenstruktur.
Die Bezeichnung Onkolith kommt vom griechischen onkos: Geschwulst oder Haufe.
Teilweise asymmetrische Formen aufgrund von periodischen Wachstumsschwankungen.
Diese Knöllchen haben immer einen Kern, z.B ein kleines
Schalenbruchstückchen.
Die Sphaerocodienbänke sind für die Raibler Schichten charakteristisch.
Sehr ähnliche Gesteine können aber auch anderswo auftreten.
Diese Gesteine entstehen im bewegten Flachwasser. Eine wesentliche Rolle bei der Bildung dieser Strukturen spielen Algen (Cyanophyten, Blaugrünalgen) welche kleine Schalenbruchstücke oder Körnchen etc., Feinlage für Feinlage unter Einfangen von Sedimentpartikeln, immer weiter umkrusten. Die teilweise auftretenden asymmetrische Formen entstanden aufgrund von periodischen Wachstumsschwankungen.
Der Sphaerocodienkalk, benannt nach der Alge Sphaerocodium,
ist ein Glied der verbreiteten Schichtserie der Raibler Schichten.
Das Geröll ist in allen oberbayerischen Flüssen, wenn auch nicht häufig,
so doch auch nicht ganz selten, zu finden.
Alter: Meist obere Trias der Kalkalpen. Vorwiegend in den Raibler Schichten vorkommend als Sphärocodienbänke (ca. 220 Mio. Jahre) aber auch in den Kössener Schichten (ca.205-200 Mio. Jahre) anzutreffen. In der Faltenmolasse können ähnliche Strukturen auftreten (ca. 10 Mio. Jahre).
Häufigkeit: gelegentlich
Makroaufnahme. Onkoide (Algenbällchen) in braunem, an biogenen Komponenten reichen Kalkstein, Anschliff, Durchmesser der Onkoide ca. 5 mm.
Onkoide:
Es ist gut erkennbar, wie die Algen Schalenbruchstücke umkrusten.
Onkoide sind meist schwarze oder dunkelbraune bis mittelbraune Gesteine. Es sind aber selten auch Gerölle mit roten Onkoiden, in grauer Matrix eingebettet, zu finden.
Der Ooidkalk im Foto besteht zum überwiegenden Teil, neben einigen anderen Fossilresten, aus zahllosen kleinen Kalkkörnchen.
Es sind sowohl Ooide mit konzentrischer Lamellenstruktur, aber auch vollständig mikritische
und solche mit noch schwach erkennbarer radialstrahliger Struktur sowie auch Körnchen unterschiedlichster Art vorhanden.
Der Korndurchmesser der Ooide erreicht durchschnittlich ca. 1 mm.
Die Grundmasse ist sparitisch.
Ooide sind rundliche Körner, die aus mehr oder weniger vielen konzentrisch um einen Kern angeordneten Lamellen aufgebaut sind.
Der Kern besteht aus einem karbonatischen Partikel oder einem Sandkörnchen.
Der Bildungsraum war bewegtes Flachwasser.
Ooidische Kalke können in verschiedenen Formationen (z.B. Raibler Schichten, Rhätkalke, Lias-Oolithkalk usw.) der Kalkalpen auftreten, da es zu unterschiedlichen Zeiten auch Ablagerungsräume im bewegten Flachwasserbereich gegeben hat. Der abgebildete Fund wird wohl den Raibler Schichten entstammen.
Alter: Trias oder Jura.
Häufigkeit: sehr selten
Farbe: meist sehr hell, weißlich bis blassbräunlich.
Charakteristisch ist das feinlaminare Erscheinungsbild,
mit einem Wechsel von hellen und dunklen Lagen im Millimeterbereich.
Es sind zahllose fossilie Algenmatten, bestehend aus feinlagigen, gekräuselten Algenfeinstlagen,
den Laminae.
Es ist eine Bildung, wie sie typischerweise direkt ober- und unterhalb des Gezeitenspiegels,
also im Ebbe-Flutbereich, im Flachmeer an der Riffrückseite
entsteht.
Die Lamination ist wohl auf jahreszeitlich wechselnde Sedimentation zurückzuführen.
Es wechseln sich helle, karbonatreichere mit dunkleren, an organischer Substanz reicheren
Lagen ab.
Längliche, augenförmige Hohlräume darin werden als Birds Eyes bezeichnet.
Dieses Phänomen der Algenmattenbildung kann heutzutage auch in subtropischen Wattenmeeren,
z.B. auf den Bahamas oder am Persichen Golf beobachtet werden.
Im Herkunftsgebiet der Gerölle, den Nördlichen Kalkalpen, sind diese laminierten Kalk- und Dolomitsteine, welche auch als Stromatolithe bezeichnet werden, im Wettersteinkalk und im Bereich des Hauptdolomites weit verbreitet und somit in den oberbayerischen Alpenabflüssen öfters zu finden.
Alter: Mittlere Trias (ca. 235-225 Mio. Jahre, Wettersteinformation) und Obere Trias (ca. 207-218 Mio. Jahre, Hauptdolomitformation).
Häufigkeit: gelegentlich
Stark klüftiges, meist graues bis bräunliches Gestein.
Charakteristisch sind die kantigen Ausbrüche an der Oberfläche,
welche auf die starke tektonische Zerklüftung und Brekziierung des spröden Gesteines
zurückzuführen sind.
An diesen mehr oder weniger häufigen eckigen Ausbrüchen an der Gesteinsoberfläche
ist er meist gut von anderen Steinen zu unterscheiden.
Unter einer sehr hohen Verdunstungsrate in
einem extrem flachen, von den Gezeiten beeinflußten Meeresbereich,
konnte sich ein hohes Magnesium/Calzium Verhältnis einstellen.
Dies führte zur Bildung von Dolomit (Kalzium-Magnesium-Karbonat)
anstatt von Kalk (Kalziumkarbonat).
Aufgrund des langsamen Absinkens des gesamten Ablagerungsbereiches
um etwa 0,1 Millimeter pro Jahr sowie einer gleich schnellen
Sedimentbildung konnte sich im Laufe von ca. 10 Millionen Jahren
eine homogene Dolomitserie von über 1 Kilometer Mächtigkeit aufbauen.
Hauptdolomit ist das am weitesten verbreitete Gestein der nördlichen Kalkalpen,
darum das "Haupt" vor dem Dolomit.
Beispiele: Hauptkamm der Allgäuer Alpen
(Biberkopf, Mädelegabel usw.) weiter nach Osten z.B. Kramer, Schinder,
Herzogstand, Hochfelln.
Östlich der Saalach geht er in den sehr ähnlichen Dachsteindolomit über.
Alter: Obere Trias (ca. 218 - 206 Millionen Jahre)
Häufigkeit: sehr, sehr häufig.
Meist aber nicht mit diesen deutlich erkennbaren Ausbrüchen an der Oberfläche und
darum von "normalem" Kalkstein in der Regel nicht leicht unterschiedbar.
Ein sehr ähnlicher, aber etwas hellerer Dolomit, tritt auch in der Wettersteinkalkformation auf.
Klarheit, ob es sich bei einem Gestein um Dolomit handelt, gibt auch ein Test mit verdünnter
Salzsäure (ca. 3%ig). Kalkstein schäumt auf,
Dolomit zeigt keine Reaktion.
(Aber Vorsichtsmaßregeln beim Umgang mit Säure beachten, den Versuch nur mit
Schutzbrille durchführen.)
Hauptdolomit in den Alpen I:
Hauptdolomit auf dem Weg zur Fereinalm nördl. des Seinsbaches (Vorkarwendel)
Der hier deutlich geschichtete Dolomit zeigt zum Teil sehr gut seinen feinlaminaren Aufbau.
Hauptdolomit Seinsbach
Hauptdolomit in den Alpen II:
Blick von Süden auf den Gipfel der Schöttelkarspitze (Soierngebiet).
Das Baumaterial ist Hauptdolomit und Plattenkalk aus der oberen Triaszeit.
Hauptdolomit Plattenkalk Schoettelkarspitze
Tektonisch zerbrochener und wieder " ausgeheilter " Dolomitstein (Calcium-Magnesiumkarbonat).
Hauptdolomit ist nicht nur das Hauptgestein sondern auch aufgrund seiner Brüchigkeit der Hauptgesteinsschuttbildner der Nördlichen Kalkalpen.
Farbe: meist bräunlich oder Grautöne.
Hauptdolomit, Verwitterung:
Der tektonisch brekziierte Hauptdolomit zerfällt in eckigen, scharfkantigen Grus. Er verursacht oft Muren und grosse Schutthalden.
Hauptdolomit Grus
Alter: Obere Trias (Nor)
Häufigkeit: häufig
Es sind dunkle, hellgrau bis gelblich verwitternde Kalke mit teiweise ausserordentlich vielen Fossilien.
Die eingeschlossenen Fossilien sind vorwiegend zusammengeschwemmte Schilllagen, also Schalenreste, von Muscheln und Brachiopoden
(Brachiopoden, auf deutsch Armfüßer, sind muschelähnliche zweiklappige, seßhafte Meeresbewohner).
Entstehung in gut durchlüftetem, bewegtem Wasser eines seichten Meeresbeckens zwischen dem Riffbereich.
Die vorwiegend tonigen bis kalkigen, wasserstauenden Kössener Schichten
verursachen in den Nördlichen Kalkalpen,
ähnlich wie die älteren Raibler Schichten,
aufgrund ihrer leichten Verwitterbarkeit
flache Hänge, Talsenken und fruchtbares
Almweideland mit vielen kleinen Bächen und bilden einen landschaftlichen
Kontrast zum
umgebenden felsigen Gebirge.
Diese in den Kalkalpen verbreiteten Schichten sind benannt nach der
dem Ort Kössen im Kaiserwinkel (Tirol). Dort wurde in diesen Schichten sogar ein
Pflasterzahnsaurier gefunden, der auf das Knacken von Muschel- und Schneckenschalen
spezialisert war.
Fossilfundpunkte sind z.B. Eiseler und Ochsenberg bei Hindelang,
Bergjoch im Wettersteingebirge, Marmorgraben im Karwendel,
Kotalm am Wendelstein.
Alter: Oberster Abschnitt der Trias (ca. 205 bis 200 Millionen Jahre, Raet)
Häufigkeit: gelegentlich
Schillkalk:
Die Anwitterungsfläche einer Kalkbank der Kössener Schichten zeigt den ausserordentlichen Fossilreichtum dieser Schichten.
Fundort: Lahnenwiesgraben westlich von Farchant (bei Garmisch Partenkirchen).
Schillkalk angewitterte Oberfläche.Bildbreite: 10 cm.
Das Gestein besteht fast gänzlich aus weissen Schalen in dopelklappiger Erhaltung, umgeben von grau-brauner, mikritischer, kalkiger Grundmasse.
Bei den Fossilien handelt es sich um Brachiopoden.
Schalenfossilien konzentrieren sich in Anschwemmbereichen bzw- -horizonten.
Oberer Plattenkalk bis Kössener Schichten
Als Beispiel in den Alpen z.B. die " Terebratelbank " des Bodenschneidgipfels.
Alter: Wohl obere Trias (Nor - Rhaet)
Häufigkeit: selten
Aufbau des Gesteins aus dicht gepackten Bioklasten (Bruchstücken von Schalen usw.) unterschiedlichster Größe von mikroskopisch klein bis zu einigen Zentimeter. Oft sind diese Bioklasten als Kerne eingehüllt in Algenlaminae (dünne, zwiebelig geschichtete Kalkhäutchen). Enthalten sind unterschiedlichste zertrümmerte Hartteile (von Muscheln, Seeigeln, Korallen etc.), sowie Foraminiferenghäuse, Rindenkörner.
Ausgangsmaterial ist hier in der Abbildung Kalksand, gebildet im tropischen Flachmeer bei bewegtem Wasser.
Fossilreiche Kalk- und Kalkmergellagen sind allgemein verbreitet.
Alter: z.B. Obere Trias (Kössener Schichten) oder Allgäuschichten (Jura) oder Kreidezeit (Schrattenkalk, vorwiegend Allgäuer Alpen)
Häufigkeit: gelegentlich
Es ist ein meist hellgrauer bis fast weißer, machmal rötlicher Kalksteine mit auffälligen, je nach Anschnitt runden bis länglichen, meist weißen Einschlüssen.
Die Kössener Schichten sind i.a. tonig mergelige, oft fossilreiche Sedimente, die zwischen Riffbereichen zur Ablagerung kamen.
Sie entstanden in etwa zeitgleich wie die Oberrät - Riffkalke.
In ihrem oberen Teil werden die fossilreichen, vorwiegend
dunkleren, Kössener Schichten teilweise
bis nahezu vollständig
durch helle Riffkalke vertreten.
Es bildeten sich Korallenriffe aus, die sich über das
"Kössener Flachmeer" erhoben.
In diesen Riffkalken sind häufig
Korallenstöcke oder Korallenschutt anzutreffen.
Die Korallen gehören vorwiegend der Gattung Thecosmilia an
weshalb das Gestein auch den Namen Thecosmilienkalk erhalten hat.
Die typischen Riffgesteine werden auch, nach der jüngsten Stufe der Triaszeit,
dem Rät,
häufig als Oberrätkalk bezeichnet.
Die Riffkalke der obersten Trias sind wegen ihrer Härte und der
massigen Ausbildung ihrer schönen Felsfomen
beliebte Kletterberge deren Namen interssanterweise
häufig auf "-stein" enden.
Beispiele sind Roß- und Buchstein, Leonhardstein, Spitzstein etc.
Den Übergang von Kössener Schichten zum Riffkalk kann man gut
an der Westseite der Steinplatte (bei Waidring) beobachten.
Die hellen, fast weißen Riffkalke der obersten Trias sind dem Wettersteinkalk zum verwechseln ähnlich. Wenn keine Fossilien sichtbar sind kann eine eindeutige Zuordnung am Geröllfund nicht getroffen werden.
Alter: Obere Trias ( ca. 200 Millionen Jahre, Rät)
Häufigkeit: gelegentlich
Die riffbauenden Korallen der alpinen Trias werden der Unterklasse der Hexacorallia zugerechnet.
D.h. die Scheidewände, Septen, treten in der Sechszahl bzw. vielfachen von sechs, in zyklischer Anordnung, auf.
Das Vorkommen reicht von der Trias bis heute.
Korallenstock aus den Kössener Schichten, Bayerische Voralpen, ca. 30cm
Ein heller Kalk, hier aufgrund der Korallen eindeutig als Raetriff einordenbar.
Im Regelfall, ohne charkteristische Fossilien, sind die Gesteine nicht vom Wettersteinriffkalk unterscheidbar.
Für weitere Erläuterungen siehe darüber den Text zum Korallenkalk.
Charakterisierung fossiler Riffkomplexe:
Während der Riffkern durch +- intakten, nicht verfrachteten Organismenreichtum charakterisiert
ist (z.B. Korallenstöcke),
ist die ehemals dem offenen Meer zugewandte Riffvorderseite durch umgelagerte und zementierte Biogene aus dem zentralen Riffbereich gekennzeichnet.
Die geschützte Riffrückseite ist durch gebankte Kalkschlammablagerungen mit geringerer Organismendiversität charakterisiert.
Beispiele: Ross- Buchstein, Plankenstein, Brünnstein.
Alter: Obere Trias (Rät)
Häufigkeit: gelegentlich
Fossile Riffe im Gebirge:
Blick vom Leonhardstein nach Westen auf Buch- und Rossstein.
Das Baumaterial der beliebten Kletterberge ist Oberrhät - Riffkalk, in welchem hier häufig Korallen der Gattung
Thecosmilia zu finden sind.
Riffkalk Leonhardstein
Das meist graue bis bräunlichgraue, manchmal gelbliche, kalkige bis mergelige Gestein
ist von runden bis länglichen, dunkleren Flecken durchsetzt.
Die dunklen Farben gehen auf feinverteilten Pyrit (FeS2) zurück.
Die jurazeitlichen Fleckenmergel und -kalke, werden auch als Allgäuschichten bezeichnet.
Diese Gesteine sind in relativ tiefen Meeresbeckenbereichen entstanden.
Die den Namen liefernden Flecken, die oft fast wie Tintenflecken aussehen, sind
Spuren von Bohrgängen, Wohn- und Fressbauten von Würmern, die im Schlamm des
ehemaligen Meeresbodens gewohnt haben.
Die dunklen Farben der Gänge sind Folge der Ausscheidungen dieser Lebewesen.
Die Bildungsrate des Gesteins wird bei etwa 20-30 Meter in einer Million
Jahre gelegen haben.
Sie sind, worauf auch der Name "Allgäuschichten" hinweist, im Allgäu weit verbreitet
wo sie eine Mächtigkeit von bis zu über 1 Kilometer haben können.
Aber auch in den östlicher gelegenen Abschnitten der Kalkalpen
z.B: Umgebung von Linderhof und Lenggries
sind sie verbreitet.
Die aufgrund ihres Tongehaltes relativ weichen,
leicht erodierbaren Gesteine sind gute Grundwasserstauer
und bilden fruchtbare Almböden.
Die beschriebenen Fleckenmergel
(als Mergel wird ein Gestein bezeichnet, das sowohl Kalk als auch Ton enthält)
mit Wühlspuren treten überdies auch in der
Flyschzone auf. Das ist die schmale, ca. west-östlich ausgerichtete
hügelig-bewaldete Vorgebirgszone am Nordrand der Kalkalpen, die aus vorwiegend
kreidezeitlichen Tiefseesedimenten aufgebaut ist, die eindeutige Bestimmung am Fundstück ist darum nicht 100% sicher.
Alter: Unterer Jura (Lias) und Mittlerer Jura (Dogger), ca.200 bis 158 Millionen Jahre
Häufigkeit: häufig
Grabespur eines Wurmes, die an hintereinander aufgereihte Uhrgläser erinnert.
Fleckenmergel in den Alpen:
Am Heuberg (bei Nussdorf am Inn) ist das Gestein mit den typischen dunklen Flecken am Gipfel aufgeschlossen.
Liasfleckenmergel Heuberg
Im Bild ein roter Kalk mit farbkräftiger, feinkörniger Grundmasse.
In der Jurazeit treten neben den üblichen graugetönten Kalken und Mergelkalken
gehäuft auch rote bis rötliche sowie gelbliche bis grünliche (also "bunte")
Kalke in Erscheinung.
Sie können knollig, flasrig oder marmoriert, teilweise stark klüftig, von weissen Kalzitadern durchzogen, sein.
Manchmal sind sie fossilreich.
Am frischen Bruch ist die Farbe besonders gut erkennbar.
Im Jura kam es aufgrund von Bewegungsvorgängen in der Erdkruste zu einer kleiner-räumigen
Aufteilung des Meeresbeckens in Schwellen- und Beckenbereiche.
Die bunten Jurakalke sind vorwiegend flachmeerische Bildungen der Schwellenbereiche
mit geringermächtiger Wasserbedeckung.
Die satte Rotfärbung könnte hierbei auch auf festländische Einschwemmungen
zurückzuführen sein.
Die charakteristischen roten jurazeitlichen Gesteine sind auf der
Kiesbank, aber auch in den Bergen, nicht zu übersehen.
Sie sind an etlichen Stellen in der Juraformation verteilt im Kalkalpenraum anzutreffen.
Beispiele sind: Aggenstein (bei Pfronten), Graswangtal (Ammergauer Alpen), Marmorgraben (bei Mittenwald) usw...
Vorkommen dieser oft architektonisch genutzten "Marmore"
wurden in verschiedenen Steinbrüchen als Dekorsteine (für Bodenplatten, Grabplatten, Treppenschwellen usw. ) abgebaut.
Die roten Jurakalke umfassen liaszeitlichen Adneter Kalk und sehr ähnlich ausgebildeten malmzeitlichen
Ruhpoldinger Marmor. Weiterhin von historischer Bedeutung ist unter anderen auch der etwas buntere malmzeitliche
Tegernseer Marmor sowie der weissgefleckte liaszeitliche Hierlatzkalk.
Alter: Unterer Jura (Lias)und oberer Jura (Malm), ca. 195 bis 175 Millionen Jahre.
Häufigkeit: häufig
Bunter Jurakalk in den Alpen:
Bunter Jurakalk aus dem Bereich der Jura-Kreidemulde (sog. Karwendelmulde) östlich von Mittenwald.
Aufnahme nördl. Zunderweidkopf mit Blick Richtung Norden auf den Signalkopf (Vorkarwendel).
Jura bunt Karwendelmulde
Vorwiegend aus Fossilschutt bestehend. Auffällig sind insbesondere Seelilienstielglieder
(von oben als runde weisse Flecken mit dunklem Punkt in der Mitte erkennbar).
Mit blossem Auge erinnert er an einen, aus kleinen, roten und weissen Bruchstückchen zusammengesetzten Kalksandstein.
Dies sind in diesem Fall Bildungen in stark bewegtem flachen Wasser wobei die tonige Matrix weitgehend ausgewaschen
wurde und fast nur Crinoidensand zurückgeblieben ist.
Das Gestein ist oft spätig ausgebildet, d.h. im Kalk sind kleine Calcitkristalle, die beim Aufschlagen in der Sonne glitzern.
Diese Spätigkeit ist auf die, aus Calcitkristallen bestehenden, Seelilienreste zurückzuführen.
Daher auch der Name Crinoidenspatkalk. (Kommt auch am Lech vor als sog. Vilser Kalk)
Weiterhin sind oft Ooide, sehr kleine Kalkkrustenkügelchen, enthalten.
Seelilien (Crinoiden) sind meeresbewohnende, meist festsitzende Tiere. Sie waren u.a. im Jura überaus zahlreich. Ihre Skelettelemente bestehen aus Kalkspat. Nach dem Tod der Tiere wurden sie an manchen Stellen zusammengeschwemmt und konnten Crinoidenkalk, den Hierlatzkalk ausbilden. (Der Hirlatz ist ein Berg bei Hallstatt)
An verschiedenen Stellen der kalkalpien Juraformation. Das attraktive Gestein wurde ehemals bei Mittenwald abgebaut und aufgrund seiner guten Polierbarkeit unter der Bezeichnung "Mittenwalder Marmor" in den Handel gebracht.
Alter: Jura (Lias)
Häufigkeit: gelegentlich
Mittenwalder Marmor, ein Dekorgestein:
Ehemaliger Steinbruch im unteren Marmorgraben, nördlich Mittenwald, welcher einen polierbaren " Marmor " lieferte.
Mittenwalder Marmor
Erläuterungen findet man unter
https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=180A008
An der, durch Zertrümmern des Steines erhaltenen, Bruchfläche ist die spätige Ausbildung dieses Jura - Spatkalkes gut sichtbar.
Das Gestein besteht aus lauter kleinen Calcitmineralen. Diese stammen wohl von Crinoidenresten.
Die glatten Spaltflächen der Kalkspatkristalle glänzen im Sonnenlicht.
Zweites Bild:
Der frische Bruch diese Spatkalkes (Crinoiden-Schuttkalk) sieht einem granitischen Gestein sehr ähnlich.
Diese Ähnlichkeit könnte die Ursache sein warum die extrem seltenen Berninangranite mit roten Feldspäten unter der
zahlenmässigen Domninanz dieser Spatkalke nur sehr schwer unterscheid- und auffindbar sind.
Die eckigen Gesteinstrümmer sind Kalke/Dolomite der alpinen Trias, eingebettet in rote, karbonatische Grundmasse.
Im Jura kam es aufgrund von stärker einsetzenden Bewegungsvorgängen in der Erdkruste zu einer kleinräumigen Aufteilung des Meeresbeckens in Schwellen- und Beckenbereiche und damit einhergehender Brekzienbildung.
Nächstes Bild: Auffällig ist hier die rote Grundmasse mit den Bruchstücken von Seelilienstielen. Diese Brekzie ist somit der unterjurazeitlichen Hierlatz- formation zuzurechnen.
Weitere Erläuterungen zu Brekzien unter "Brekzien"
Alter: Jura (Lias)
Häufigkeit: gelegentlich
Typisch rote plattige bis dünnbankige Knollenkalke, teilweise von rotbraunen
zackigen Lösungsnähten (Suturen) durchzogen.
Das Gestein ist oftmals reich an meist schlecht erhaltenen Ammoniten,
daher auch der alternative Name Cephalopoden-Knollenkalk.
(Hier in der horizontalen Bildmitte in der oberen Hälfte des Steines)
Die Knollenbildung geht auf langanhaltende Kompaktion und gleichzeitiger Drucklösung des Sedimentes in grösserer Wassertiefe zurück.
Ruhpoldinger Kalk (Malm), wurde als Dekorstein sehr oft verwendet. Aktuell wird er nicht mehr abgebaut.
Der ähnliche ausgebildete Adneter Kalk ist ein geschätzter Dekorstein,
der auch heute noch gewonnen wird.
Der gleichartige norditalienische Ammonitico Rosso ist ein oft für Bodenplatten etc. verwendeter Naturstein.
Alter: Jurazeit
Häufigkeit: gelegentlich
1. Spaltenfüllung aus rotem, fossilreichem Jurakalk in hellem, brekziiertem Oberrhätkalk.
Gut erkennbar sind Schneckenschalen.
Deutliche, mehrlagige Saumbildung im Übergangsbereich von der Füllung zum umgebenden Gestein.
(Das Gestein dokumentiertt tektonische Dehnungsbewegungen mit Abschiebungen und Brekzienbildung am Übergang Trias/Jura.)
2. Ammonit in einem rotem Juraknollenkalk.
Die Herauspräparierung des Fossils erfolgte durch länger anhaltende Verwitterungseinflüsse auf die freigelegte Gesteinsoberfläche.
(Gefunden von: T. Fohr)
typisch roter, knollig-flasriger Kalkstein (eigentlich kein Marmor, da nicht metamorph).
Das bunte, tektonisch "gequälte" Gestein wurde poliert häufig als Dekorstein in repräsentativen Bauten verwendet.
Der Stein wird heute nicht mehr abgebaut.
Alter: Oberer Jura (Malm)
Häufigkeit: sehr selten
Das Erscheinungsbild des Tegernseer Marmors:
Es ist ein bunter, rot weisser, teilweise gelblicher Jurakalk. Das flasrige Gefüge ist durch intensive tektonische
Einwirkung an der Störungszone zweier alpiner Deckengrenzen entstanden.
Entstandene Risse wurden mit weissem Calcit ausgefüllt.
Das Gestein wurde stark zerquetscht und ausgewalzt.
Die dünnen tonigen Trennflächen der einzelnen Lagen haben sich als Residual der Drucklösung gebildet.
Tegernseer Marmor Anschnittflaeche
wurde als Dekorstein in der Vergangenheit gerne verwendet.
Sie werden auch als Bunte Aptychenschichten bezeichnet.
Es sind rote pelitische (sehr feinkörnige) Schlammkalke oder Mergel.
Gut erkennbar sind die roten bis weinroten, sehr feinkörnigen Kalke bzw. Mergel
(Gesteine, die aus Kalk und Ton bestehen) aus dieser Gesteinseinheit.
Die rote Farbe der Aptychenkalke
ist oft mehr oder weniger mit grauen bis graugrünen gefleckten bis schlierigen
Bereichen durchsetzt ("Bunt" bedeutet also soviel wie "Rot mit grauen Flecken").
Von den roten Jurakalken sind sie aufgrund ihrer etwas matteren Oberfläche
gut zu unterscheiden.
Häufig sind auch Hornsteinknollen oder Hornsteinschlieren enthalten.
Das im Gebirge meist hellgrau bis gelbliche, manchmal rote Gestein bildete sich aus ursprünglich
pelagischen (gr. pelagos = Meer), uferfernen Ablagerungen der Tiefsee.
Aptychen sind muschelschalenähnliche Strukturen aus Kalzit,
einer kristallinen Varietät von Kalziumkarbonat,
welches in der Tiefsee etwas auflösungsresistenter ist als die andere Varietät, Aragonit,
woraus die Gehäuse bestehen.
Dies erklärt, weshalb sich die Gehäuse zum größten Teil aufgelöst haben und nur die Mündungsdeckel
übrig blieben.
Aptychen bildeten paarweise das Unterkiefer von Ammoniten, mit dem sie den Boden nach Nahrung abgeschabt haben
und dienten wahrscheinlich zugleich als Mündungsdeckel.
Gerölle aus den Aptychenschichten sind in allen oberbayerischen Alpenabflüssen zu finden.
In der westlichen Nordrandzone der Kalkalpen sind die Gesteinsschichten in Mächtigkeiten von
bis zu 100 Meter anzutreffen.
Am Achensee erreichen sie eine maximale Mächtigkeit von bis zu einem Kilometer.
Auch in den, in der Unteren Kreidezeit vorkommenden mergeligen Schichten der Schrambachformation sind Aptychen zu finden. Es wird/wurde darum auch bei diesen die Bezeichnung Aptychenschichten verwendet.
Alter: Oberster Jura (höherer Malm) bis in die Unterkreide (ca. 155 - 135 Millionen Jahre).
Häufigkeit: gelegentlich
Erläuterung: Aptychus:
Ein Aptychus ist muschelschalenähnliche Struktur aus Kalzit.
Aptychen sind Teile des Unterkiefers von Ammoniten. Wahrscheinlich dienten sie ausserdem als Mündungsdeckel.
Unterkiefer und / oder Mündungsdeckel eines Ammoniten, Bildbreite 2 cm
Dunkle Hornsteinlagen oder knollenförmige Gebilde, in Kalkstein eingelagert, charakterisieren das Gestein.
Beim Hornsteinkalk sind dunkle Hornsteinlagen, meist schwarz, öfters auch von roter Farbe in Kalkstein eingelagert.
Die Konkretionen (Anreicherungen) können dabei knollenförmig, gebändert oder linsig ausgebildet sein.
Die Hornsteinschlüsse zeigen dabei aufgrund ihrer hohen Härte und Sprödigkeit meist muschelige Bruchflächen,
die einen matten, glasartigen Glanz bedingen.
Der Name Hornstein erklärt sich daraus, dass Farbe und Glanz des angebrochenen Materials stark
an Hörner von Rindern erinnert.
Die Konkretionen bestehen aus Chalzedon, einer feinstkristallinen Mineralvarietät von Quarz.
Das sehr dunkle Erscheinungsbild beruht dabei nicht nur auf Verunreinigungen sondern auch
auf der starken Absorption des Lichtes an den zahllosen Feinstkristallen.
Das kieselige Material entstammt vorwiegend Skelettnadeln von Kieselschwämmen sowie in geringerem Umfange von
Radiolarien (planktonische Einzeller mit Kieselskelett). Durch Stoffwanderungsvorgänge
und örtlich begrenzter Ausfällung in der Frühphase der Gesteinswerdung bildeten sich
Konkretionen in Form von Platten oder Knollen.
Anmerkung: Es ist das gleiche knollig ausgebildete amorphe Kieselmaterial
wie es auch in den Kreidefelsen an der Ostseeküste zuhauf zu finden ist.
In den Nördlichen Kalkalpen tritt Hornsteinkalk an verteilten Stellen
innerhalb der jurazeitlichen Formationen auf.
Häufig in den sogenannten Ammergauer Schichten (Malm, Oberjurazeit).
Harte Kieselkalke mit feinverteiltem Quarz dienten in der Vergangenheit
als Rohmaterial der Wetzsteinerzeugung (Z.B. in den Ammergauer Alpen).
Alter: Jura (Lias oder Dogger)Meist mittel- und oberjurazeitlich (ca. 180 bis 145 Millionen Jahre, Lias, Dogger) aber auch mitteltriassisch (ca. 240 Millionen Jahre)
Häufigkeit: häufig. Leicht zu erkennen.
Definition des Begriffes "Kieselstein":
Die landläufige Bezeichnung "Kieselstein" umfasst alle gerundeten Gerölle, egal aus welchem Material sie aufgebaut sind.
Kieselsteine, also kieselige Gesteine im Sinne einer chemisch korrekt angewandten Benennung, sind Gesteine,
die vorwiegend aus Kieselsäureanhydrid
(also Quarz, SiO2, in beliebiger Variation), bestehen.
Im
Radiolarit
tritt die Kieselsäure vorwiegend an Organismen, den Radiolarien gebunden, auf. Diese sind mehr
oder weniger in ein toniges Bindemittel ohne Kalkanteil eingebettet. Es ist ein Gestein der Tiefsee.
Im
Kieselkalk
sind kieselige Organismen, Radiolarien und Schwammnadeln, in eine kalkige oder mergelige Grundmasse eingelagert.
Die Kieselsäure kann dabei durch Wanderungsvorgänge diffus, nicht mehr an die Organismenreste gebunden, verteilt sein.
In
Hornsteinkalken
ist die Kieselsäure (egal welcher Herkunft) sekundär in Form von Linsen, Knollen, Bändern angereichert.
Die schwarze Farbe des Hornsteins beruht auf der Absorption des Lichtes durch den feinkristallinen Chalzedon.
In prähistorischer Zeit wurde Hornstein als Feuerstein bzw. zur Herstellung von Schneidewerkzeugen etc. verwendet.
Hornsteinkalk im Gebirge:
Hornstein Konkretionen Brauneck
Die Oberfläche ist bräunlich verfärbt.
Im frischen Anschlag ist die ursprüngliche dunkelgraue bis schwarze Farbe erkennbar.
Das spröde, feinstkörnig-homogene (mikritische) Gestein bricht charakteristisch eckig-kantig.
Die sehr hohe Festigkeit ist durch den hohen, homogen und fein verteilten Kieselgehalt bedingt.
Test: Die Bruchkanten ritzen Glas (wegen der Siliziumoxidgehaltes) und
es schäumt beim beträufeln mit HCl (wegen des Karbonatgehaltes).
Juraablagerungen der Kalkalpen
Alter: Jura (Lias, Dogger)
Häufigkeit: gelegentlich
Nächstes Bild: Ein typischer, rötlicher Kieselkalk aus dem unteren Jura der Kalkalpen.
Unteres Bild: Kieselkalk, stark zerklüftet. Kluftfüllung calcitisch.
Aufgrund der Sprödigkeit erscheint das Gestein stark gequält,
man kann an der Äderung aus weissem Calcit mehrere zeitlich
versetzte Bruch- und Ausheilungsphasen erkennen.
Hier ein Fund mit auffällig linearem Gefüge.
Die dunkleren Bereiche sind Hornsteinlagen, die helleren Bänder sind calcitisch.
Bildbreite ca. 4cm
Herkunft, Alter: ? Evtl. alpiner Jura
Häufigkeit: sehr selten
Ein meist rotes, kieseliges Gestein.
Das Gestein ist meist braunrot bis rot, es können aber auch schwarze und graugrünliche
Variationen auftreten.
Aufgrund seiner Sprödigkeit und Härte liegt er praktisch nie als schön
angerundeter Flusskiesel vor
sondern ist meist kantig und stark zerbrochen.
Oft ist er von vielen, mit weißem Kalkspat gefüllten Klüften durchzogen.
Das Gestein besteht fast ausschließlich aus kieseligem Material,
also aus Quarz (SiO2, Siliziumdioxid, das Anhydrid der Kieselsäuren).
Es stammt aus dem "Skelett" von sehr kleinen planktonischen Einzellern,
den sog. Radiolarien, die im Meer massenhaft auftreten können.
Nach dem Sterben des planktonischen Einzellers, der in den oberen
Wasserschichten bis hinab in große Tiefen vorkommt,
sinkt sein Stützskelett auf den Meeresboden hinab.
Das Meer muss in diesem Zeitraum ziemlich tief gewesen sein, da es
nicht zur gleichzeitigen Ablagerung von Kalk gekommen ist.
Man rechnet für diese Zeit mit einer Tiefe von ca. 2 Kilometern.
Die Bildung von reinen Kieselschlämmen auf dem Meeresboden tritt auch
heute in tiefen Meeresregionen mit einer Wassertiefe von ca. über 4000 Metern auf.
Kalk kann ab einer gewissen Tiefe, der Kalzitkompensationstiefe, nicht mehr
abgelagert werden, da die
Auflösungsrate für Calciumcarbonat größer wird als die Ablagerungsrate.
Der rote, meist zerbrochen wirkende oder schlecht gerundete Radiolarit
ist ein charakteristisches
Gestein, das am Fluss und in Kiesgruben hervorsticht und dementsprechend
leicht zu finden ist.
In den Kalkalpen tritt er an der Basis der Oberjurassischen bis unterkreidezeitlichen
Ammergauer Schichten (siehe übernächste Seite) auf.
Das Gestein bricht scharfkantig mit muscheligem Bruch und wurde in der Steinzeit
z.B. als Schneide- und Schabewerkzeug genutzt.
Alter: Jura (Oberer Dogger bis Unterer Malm, ca. 160 - 155 Millionen Jahre)
Schichtbezeichnung: Ruhpoldinger Radiolarit
Häufigkeit: häufig. Gut erkennbar.
Dieses Gestein ist ein Kalkstein.
Bemerkenswert sind die schwarzen Akkumulationen mit unregelmässigen Umrissen. Es könnten Algenklumpen sein.
Herkunft: Nördliche Kalkalpen, unbestimmt
Alter: Trias, Jura ?
Sie beschränken sich nicht nur auf das Cenoman (Unterste Stufe der Oberkreide) sondern reichen höher in die Oberkreidezeit.
Neben Mergeln und Sandsteinen treten in diesem Zeitraum als Charakteristikum Konglomerate und Brekzien auf.
Vor allem in den Losensteiner Schichten (bei Lenggries ähnlich als Tratenbachschichten) und Branderfleckschichten.
Hier solch ein konglomeratisches bis brekziöses Gestein aus dem Randbereich zwischen nördlichen Kalkalpen im S und Flysch im N (Randcenoman), wohl den
Tratenbachschichten entstammend.
Herkunft dieses Gesteines: NE Lenggries, Tratenbach.
Die Trümmermassen, aus denen diese Brekzien hauptsächlich bestehen sind vorwiegend auf untermeerische
Hangrutschungen und Bergstürze zurückzuführen.
Das Material dieser Steinlawinen lagerte sich meist nach einem relativ kurzen Transportweg
am Fuße der instabilen Bergflanken ab.
Die Gesteine des Cenoman lagern den unteren Schichten diskordant, also nicht parallel, auf.
Oft enthalten die Brekzien "exotische", von fernen Gegenden stammende Komponenten
aus ältereren Gebirgszonen.
So können oft helle Quarze sowie Kristallingesteinstrümmer von Graniten und Gneisen, Lydite und
vulkanische Gesteinstrümmer wie Porphyre und Serpentinite, welche in den Kalkalpen nicht vorkommen
enthalten sein.
Die Brekzienbildung der Oberkreidezeit beweist, dass in diesem Zeitraum
bereits starke Kräfte der alpinen Gebirgsbildung am Werk waren, die größere Bewegungen
im Gebirgskörper auslösten.
Gigantische Gesteinspakete von bis zu mehreren Kilometern Mächtigkeit
und Ausdehnungen von hunderten Quadratkilometern begannen sich zu verstellen und
übereinanderzuschieben.
Als Folge davon bildete sich ein ausgeprägtes Oberflächenrelief mit steilen Hängen und tiefen Abgründen.
Einige Bereiche stiegen sogar über den Meeresspiegel auf und wurden zum Abtragungsgebiet.
In den Kalkhochalpen sind oberkreidezeitliche Ablagerungen nur aus den Lechtaler Alpen bekannt. Alpine Ablagerungen der Oberkreide können gut in der "Cenomanmulde" zwischen Roß- und Buchstein studiert werden. (Cenoman, ca. 100 - 94 Mio. Jahre, ein Zeitraum in der Oberkreidezeit)
Brekzie bis Konglomerat aus der Oberkreidezeit:
Alter: Meist in die Oberkreidezeit (ca. 100 Millionen Jahre, Cenoman und jünger) zu stellen aber bis ins Alttertiär reichend.
Häufigkeit: selten bis gelegentlich
Cenomangestein im Gebirge
Gestein des Cenoman nimmt die Gipfelregion des Rötelsteins (N des Herzogstand-Heimgartenmassives) ein.
Es sind vorwiegend Sandsteine und Brekzien verschieden grober Körnung.
Cenomangestein Rötelstein
Anmerkung: Neben der Cenomanserie sind auch die Gesteine der im Bereich der Nördlichen Kalkalpen abgelagerten Gosaugruppe
(etwas jüngere) während der Gebirgsbildung abgelagerte Sedimente der Oberkreidezeit.
Näheres hierzu siehe: Geologische Kartierung der Gosaumulden von Rigaus und Schorn:
Westabschnitt und
Ostabschnitt.
Brekzien (ital. Breccia = Geröll) sind Trümmergesteine, d. h. eckig-kantige bis schwach angerundete Gesteinsbruchstücke verschiedener Größe über 2 Millimeter Durchmesser sind unregelmäßig in einer feinkörnigeren Grundmasse eingeschlossen. Die Klasten(gr. klasis = zerbrechen) können dabei nur aus Gesteinen einer Art (monomikte Br.) aus wenigen Gesteinsarten oder aber auch aus einem Gemenge von vielen unterschiedlichen Komponenten (polymikte Br.) bestehen.
Beispiel einer "monomikten" Brekzie mit Trümmern aus nur einer einzigen Gesteinsart (hellgrauer Wettersteinkalk), eingebettet in rote, eisenoxidhaltige, kalkige Grundmasse. (Benkener Marmor, Kreidezeit).
Beispiel einer "polymikten" Brekzie mit Trümmern aus vielen Gesteinsarten (Triaskalke, Jurakalke, Radiolarit).
Alter: Da die Komponenten immer älteres Abtragungsmaterial darstellen ist die Einordnung in Oberstes Jura / Kreide naheliegend.
( Evtl. Gosaubrekzie )
Verstärkte Brekzienbildung fällt in den Alpen mit Zeiten verstärkter tekton. Aktivität zusammen.
Entstehungsursachen für Brekzien im Allgemeinen sind neben tektonischer Aktivität auch Vulkanismus oder Einsturz bzw. Nachsturz nach Auslaugungsvorgängen oder Berg-(Riff-)rutsche oder Brandungseinwirkung (Hierbei z.B. kontinuierliche Übergange zu Konglomeraten).
Brekzien unterscheiden sich von Konglomeraten dadurch, dass die einen vorwiegend eckige Komponenten enthalten, die anderen angerundete.
Alter:unterschiedlichste Alter, häufig in Jura und Kreide
Häufigkeit: gelegentlich
Brekzienfund an der Iller:
Auffällig ist hier die schwarze Grundmasse.
Neben Trümmern aus dem Kalkalpin ist auch metamorphes Material (Gneis) enthalten .
Alter: Oberkreide (Evtl. Losensteiner Schichten)
Ergänzung: Hier ein Beispiel für eine tektonische Brekzie .
Anschliff eines hier sehr farbenfrohen Karbonat- bzw. Dolomitgesteines.
Die plattigen Fragmente sind sog. Intraklasten.
Entstehung durch Verstellung der teilweise schon verfestigten Partikel im Gezeitenbereich aufgrund von verstärkter Wellenbewegung bei Sturmereignissen.
Ein mittelgrauer, relativ weicher Sandstein.
Er besteht aus Kalkpartikeln, Quarz, Feldspatkörnchen, Glimmer und weiteren Komponenten.
Auffälig sind die inkohlten, schwarzen Pflanzenreste, die in vielfältigen Formen auftreten.
Körnig, rundlich, länglich, gebogen, filamentartig und somit keine schwarzen Minerale sein können.
Alter: Es ist wohl ein Sandstein aus der alpinen Unterkreide (Losensteiner Schichten)
Häufigkeit: selten
Im Bild ein grober Gesteinsfragment Sandstein, Grauwacke (Litharenit), mit feinsandiger Matrix.
Der Hauptsandstein der Flyschzone, der Reiselsberger Sandstein, ist reich an Quarz, Glimmer und Gesteinsbruchstücken und ist kalkig bis tonig gebunden.
Er kann fein- bis grobsandig, teilweise auch brekziös oder konglomeratisch ausgebildet sein.
Das Bindemittel ist kalkig.
Im Gelände tritt er meist dickbankig auf.
Die Gesteine der Flyschzone sind aus Ablagerungen von untermeerischen, wolkenartigen
Trübeströmen (suspensionsartige Gemische aus Wasser und Sedimentpartikeln) entstanden.
In einen langgestreckten,
im Wesentlichen West-Ost ausgerichteten Tiefseegraben,
glitten in Abständen von wohl einigen zehntausend Jahren Sedimentlawinen ein,
die sich von höheren Bereichen des Kontinentalhanges lösten.
Die entstehenden Trübeströme setzten sich in einer typischen Abfolge
ab. Zuunterst die schwereren Partikel der Grobsandsteine,
nach oben hin aufgrund der geringeren Absetzgeschwindigkeit der Teilchen
immer feiner werdend. In den langen Ruhepausen kam es zum langsamen Absatz von,
den Sandsteinbänken zwischengelagerten, Tonschichten.
Charakteristisch für die Flyschzone ist die rhytmische Wiederholung ähnlicher Sedimentationsabfolgen.
Die Erstreckung einzelner Sandsteinbänke lässt sich bis zu über 100 Kilometer
verfolgen.
Die markanteren Erhebungen der Flyschzone sind öfters dem Reisesberger Sandstein zu verdanken.
Bekannte Berge der Flyschzone sind: Riedberg, Edelsberg, Trauchberg, Hörnle, Zwiesel, Blomberg, Teisenberg.
Reiselsberger Sandstein ist nach einem Vorkommen in den Ammergauer Alpen benannt.
(Geotop "Typlokalität Reiselsberger Sandstein",
siehe www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_daten/geotoprecherche/index.htm)
Alter: Untere Oberkreide (Cenoman, ca. 95 - 90 Millionen Jahre)
Häufigkeit: häufig
Ein Aufschluss von Reiselsberger Sandstein in den Voralpen:
Die Anhöhen z.B. westlich Benediktbeuern sind aus Flyschgesteinen aufgebaut.
Im Bild ein Aufschluss von feiner sandigem, glimmerreichem, massig ausgebildetem Reiselsberger Sandstein am Pessenbach.
Flyschsandstein Pessenbach
Die Grauwacke wurde zum Gestein des Jahres 2023 gekürt!
Siehe
https://www.lfu.bayern.de/geologie/gestein_des_jahres/2023/index.htm
Hier im Bild ein Sandstein mit schichtinterner Fältelung
Es sind dunkelgrüngraue bis grünlichgraue Fein- bis Grobsandsteine.
Sie enthalten häufig
zerriebenen Gesteinsschutt.
Die grünliche Färbung geht auf das Mineral Glaukonit zurück,
das mit der Lupe erkannt werden kann.
Durch Verwitterungsvorgänge wandelt sich die Farbe hin zu Brauntönen.
Es sind Ablagerungsgesteine, entstanden aus submarinen Rutschmassen.
Tonige und fein- bis grobsandige Sedimente gleiten im noch weichen Zustand vom Kontinentalrand in die Tiefsee ab.
Dabei entsteht aufgrund der unterschiedlichen Absetzgeschwindigkeit eine typische Ablagerungsreihenfolge,
die mit grobem Material beginnt und nach oben zu immer feiner wird.
Aufgrund von Nachrutschungen in den noch nicht verfestigten Ablagerungen entstehen
auch schichtinterne Fältelungen.
Für weitere Erklärung siehe Reiselsberger Sandstein.
Der Name Flysch stammt aus der Schweiz und bezeichnet ein Gebiet, das aus vorwiegend
schiefrig-tonigem, zu Rutschungen neigendem, "fließendem" Gestein aufgebaut ist.
Die Flyschzone der östlichen Alpen ist der, den Kalkalpen vorgelagerte, meist bewaldete,
mittelgebirgsähnliche Bereich, der sich in einer N-S Erstreckung von
meist unter 10 Kilometer vom Rheintal bis zur Donau vor Wien erstreckt.
Sie ist vorwiegend aus Ton- und Sandsteinen in zyklischem Wechsel aufgebaut.
Blanke Felsformationen sind in diesem Bereich nicht anzutreffen.
Die sanfte Landschaftsform mit dennoch teilweise tiefen Schluchten und sehr steilen Hanganrissen
ist direkte Folge des zu Rutschungen neigenden "weichen" Gesteinsinventars.
Das Geotop "Flysch im Röthenbachtal" östlich von Halblech im Ammergebirge bietet einen
wunderbaren Einblick
in die Gesteine der Flyschzone. (https://www.lfu.bayern.de/geologie/bayerns_schoenste_geotope/70/index.htm)
Alter: Flyschgesteine allgemein: Kreide bis unteres Känozoikum (Alttertiär), ca. 130-50 Millionen Jahre)
Häufigkeit: häufig
Die sedimentär gebildeten Sandsteine findet man häufig mit gestreiftem, gebändertem bis laminiertem Gefügebild.
Es ist ein dunkelgrüngrauer, quarzitischer Sandstein aus der sog. Quarzit-Serie.
Sehr zähes, sprödes Gestein mit sehr hohem Quarzgehalt (Vorherrschend Quarzkörner in kieselsäurehaltiger Matrix).
Diese mechanische Eigenschaft bedingt das nur gering abgerundete, "kantige" Erscheinungsbild und den muscheligen Bruch.
Die petrographisch korrektere Bezeichnung wäre fein- bis feinstkörnige Quarz-Grauwacke.
Alter: Obere Unterkreidezeit
Häufigkeit: selten
Siehe auch: Metamorpher Quarzit
Flyschwechselfolge:
Aufschluss im Flysch am Aufacker bei Oberammergau.
Zu sehen ist eine (tektonisch senkrecht gestellte) typische Wechselfolge aus Mergelsteinen sowie Kalkmergelsteinen und Tonsteinen aus der Oberkreide.
Flyschgestein des Aufacker
Hier ein stark zerklüfteter, fossilleerer Schlammkalk mit zahlreichen Frakturen.
Die Dunkelfärbung der Bruchlinien ist auf Eisen bzw. Manganoxide zurückzuführen.
Auffällig ist das geometrische Muster der sich unter verschiedensten Winkeln schneidenden feinen Bruchlinien.
Die Farbe des Gesteins ist im frischen Zustand grau, verwittert zeigen Flyschkalke bzw. -mergel meist gelb-beige-braun Töne.
Alter: Kreide bis Alttertiär
Anm: Starke Zerklüftung zeigen teilweise auch triassische und jurassische Pelite (= Schlammkalke), die Zuordnung zum Flysch darum nicht 100 % sicher.
Häufigkeit: gelegentlich
Siehe zur weiteren Beschreibung des Gesteines unter Ruinenmarmor bzw. Landschaftsmarmor.
Z.B. auf :
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/RockData?rock=Ruinenmarmor.
Erklärung "Flyschzone":
Die Flyschzone ist der den Kalkalpen vorgelagerte, meist bewaldete, mittelgebirgsähnliche Bereich, welcher vorwiegend aus Ton- und Sandsteinen in zyklischem Wechsel aufgebaut ist.
Ansicht von SE auf die aus Flysch aufgebauten Berge NW von Unterammergau.(Hochschergen bis Hohe Bleick)
Flyschberge Unterammergau
Es sind graue und grünliche, zum Teil auch karbonatisch gebundene, glaukonithaltige, Quarzsandsteine oder Quarzgrauwacken.
Auch schwarzgraue Varietäten können vorkommen.
Das Gestein ist sehr hart.
Bei oberflächlicher Verwitterung nehmen die Sandsteine eine bräunliche Farbe an aufgrund der
Umwandlung des Glaukonites, eines grünen, eisenhaltigen Minerales, in Limonit.
Die Sandsteinbildung ist auf intensiven Antransport von festländischem Erosionsmaterial in den, dem "Ureuropäischen Kontinent" im Süden vorgelagerten Meeresbereich zurückzuführen.
Entweder aus der Helvetikum-Zone (dort Garschella Formation) oder aus dem Flysch, sog. Quarzit - Serie bzw. Gault-Flysch.
Alter: Meist jüngere Unterkreidezeit (ca. 110 Millionen Jahre) und Paläogen (Paleozän, Eozän,ca. 60 - 50 Millionen Jahre)
Häufigkeit: gelegentlich
Die Grünsandsteinkiesel entstammen meist der Helvetikum-Zone.
Eine Verwechslung mit den sehr ähnlichen, in etwa gleich alten, grünlichen oder grauen bis grauschwarzen
Sandsteinen aus der direkt angrenzenden
Flyschzone ist dabei nicht auszuschliessen.
(Hinweis: Die ebenfalls grünen Metabasalte aus einem völlig anderen Alpenbereiche haben
kein körniges Gefüge.)
Als Helvetikum wird eine geologische Zone am Nordrand der Alpen zwischen Flyschzone
(Erläuterung siehe Flyschsandsteine) und Molasse (siehe Molassesandsteine),
bezeichnet.
Während die Gesteine "Schweizer Ausprägung" in der Ostschweiz und auch noch im Allgäu
landschaftlich bestimmend auftreten
(z.B. die Kalke des Helvetikums von Gottesackerplateu und Hoher Ifen)
sind sie ab der Iller Richtung Osten nur noch in einem teilweise unterbrochenen,
schmalen Streifen nachzuverfolgen.
Einen guten Einblick in Gesteine des Helvetikums bietet das Geotop
"Helvetikum beim Burgberg" am Grünten bei Sonthofen.
(siehe: Geotop 88 unter
https://www.lfu.bayern.de/geologie/bayerns_schoenste_geotope/88/index.htm )
Ergänzung
Hier ein dunkelgrau-schwarzer, sehr feinkörniger Quarz-Sandstein mit Quarz und
Calcit als Bindemittel.
Das exterm harte Gestein bricht bei festem Hammerschlag splittrig-muschelig.
Die hellbraune Flecken sind vorwiegend umgewandelter Glaukonit, evtl. etwas ehem. Pyrit.
Das Fundstück ist nur schlecht gerundet.
Es wird sich um sog. "Glaukoquarizt" handeln, ein Gestein, das im Werdenfelser Land
(z.B. Langer Kögel im Murnauer Moos)
früher in grossen Massen gewonnen und verbreitet in Oberbayern als Bahnschotter
eingesetzt wurde.
In ganz frühen Karten wurde das Gestein fälschlicherweise als Basalt angesprochen.
Dies ist nicht verwunderlich, da es einem Basalt auf den ersten Blick sehr ähnlich sieht.
Technische Nutzung der Sandsteine in der Vergangenheit:
Der nahe Bad Heilbrunn vorkommende oberkreidezeitliche Stallauer Grünsandstein der Helvetikumzone enthält viel Glaukonit.
Zermahlen diente das Material als Pigment zur Farbherstellung. Vorwiegend wurden daraus aber Schleifsteine hergestellt.
Das Gestein besteht fast 100%ig aus Fossilbruchstücken. (Bildbreite ca. 6cm), Lithothamnien(-schutt)kalk
Das Gestein besteht fast ausschliesslich aus organischen Partikeln.
Als sedimentpetrologische Bezeichnung wäre Foraminiferen - Packstone bis - grainstone naheliegend.
Neben einigen Bruchstücken von
Lithothamnien (Rotalgen mit feiner, gitterartiger Zellstruktur) treten diverse
Foraminiferen wie Nummuliten, Assilinen, Milioliden, Discocyclinen usw. und andere biogene Komponenten auf.
Grobkörnigere Varietäten wurden bzw. werden aufgrund ihres Erscheinungsbildes als
Granitmarmor bezeichnet.
(Der Name Granitmarmor ist aber gesteinskundlich nicht korrekt, es ist weder Marmor noch Granit.)
Ein verbreiteter Werkstein im 19. Jhdt., z.B. in den alten Münchner Friedhöfen häufig als Grabstein anzutreffen.
Alter: Tertiär (Eozän)
Häufigkeit: gelegentlich
Detailaufnahme, Alge
Granitmarmor (Grob strukturierte Varietät )
SW - Makroaufnahme des polierten Anschliffes, Bildbreite ca. 1,5 cm
Links, länglich: Assiline. Mitte, etwas rechts versetzt: Nummulit. Oberer Rand, rechte Hälfte Mitte: Lithothamnie.
Der Name Lithothamnienkalk bedeutet nicht, dass das Gestein ausschliesslich aus Lithothamnien bestünde, es ist eher eine stratigraphische Bezeichnung.
Die Nummulitenschichten bestehen aus fossilreichen Kalksteinen bis Kalksandsteinen.
Im Bild mit zwei grossen Nummuliten, weiterhin Discocyclinen usw.
Bildung in Flachwasserbereichen
Die Nummulitenschichten gehören der Helvetikum-Zone an.
Als Helvetikum wird eine schmale Zone am Nordrand der Alpen zwischen Flyschzone und Molasse bezeichnet,
die Richtung Westen (Schweiz) immer mehr an Bedeutung zunimmt.
Das Gestein wurde in der Vergangenheit unter dem Namen
Enzenauer Marmor öfters als Denkmalgestein verwendet,
z.B. Wittelsbacherbrunnen am Lenbachplatz in München.
Ähnlich: Gesteine der Adelholzener Schichten
Herausgewitterter Nummulit, Bgm. Erhardt Brunnen, München.
Alter:Tertiär, Eozän
Häufigkeit: gelegentlich
Ein lokaler Name für diese Gesteinsart ist auch Haberkeandlstoa (hochdeutsch: Haferkörnerstein).
Häufigkeit: sehr selten
Eisenerz:
Am Kressenberg (b. Teisenberg) beinhaltet das Helvetikum ehemals bedeutende Eisenerzvorkommen,
die aber heute nicht mehr abgebaut werden. Das Brauneisen liegt in Form von Ooiden im Gestein vor.
Die scheibenförmigen Komponenten sind Nummuliten.
Eisenerz Kressenberg
Mergel (also ein Gestein aus Kalk und Ton in unterschiedlichen Mengenanteilen) aus der gefalteten Molasse, hier mit vielen Schneckenschalen.
Die angeschnittenen Fossilien sind Turritellen (Turmschnecken) mit sehr guter Erhaltung.
Das Gestein entstammt höchstwahrscheinlich den Tonmergelschichten. Herkunft: z.B. Umgebung von Bad Tölz.
Alter: Tertiär (Oligozän)
Häufigkeit: sehr selten
Ein Aufschluss von Molassegestein:
In der Abbildung eine einzelne Molassesandsteinbank, nahezu senkrecht aufgerichtet, innerhalb steilstehender Tonmergelschichten.
Molasse, Oligozän (Rupel) an der Ammer (westl. Saulgrub)
Molassegestein Ammer
Ein dunkelbrauner bis schwarzer, lagenweiser feinsandiger Mergel.
Enthalten sind lagig eingeregelte weisse Bruchstücke von Muschelschälchen.
Die schwarzen Bereiche haben einen sehr hohen Kohlegehalt bzw. bestehen aus fast reiner Pechkohle.
(Einfacher Nachweis: Siehe den schwarzen Abrieb auf dem hellen Kalkstein)
Die oligozänen Molasseschichten enthalten die oberbayerischen Pechkohleflöze, entstanden aus Sumpfpflanzen in küstennahen, brackischen Bereichen.
Es ist ein Gestein der sog. Flözmolasse.
Fundort des Kieselsteines an der Ammer bei Polling
Alter: Oberes Oligozän (Chattium ca. 28-23 Mio. J.)
Häufigkeit: selten, da relativ weich
(Von der stellenweise weit verbreiteten Grillkohle leicht dadurch zu unterscheiden weil ein grauer Sedimentstreifen aus Feinsandstein das Fundstück durchzieht.)
Abgebaut wurde die Kohle untertage bis ca. 1970. Bergwerke waren z.B. in Peißenberg, Peiting, Penzberg, Hausham usw.
Fundort an der Ammer südlich vom Peißenberg
Im Bild der Anschnitt eines ockerfarbenen, auffallend leichten, mürben, sich sandig anfühlenden Kalksandsteines.
Blaualgenlaminae in konzentrischer Anordnung bilden die stromatolithische Struktur.
Die feinen, lagenweise gekräuselten Laminae fungierten als Auffang für zahllose gerundete Kalkkörnchen
sowie verschiedenster Klasten unterschiedlichster Färbung, die man unter der Lupe gut erkennen kann.
Weiterhin erkennbar sind inkohlte längliche Partikel sowie Fossilienreste wie z.B. Schalenbruchstücke und Bryozoen.
Es handelt sich wohl um ein im bewegten Flachwasserbereich gebildetes Gestein aus der Molasse (Entweder untere oder obere Süßwassermolasse)
Sandstein der Faltenmolasse, sicherlich aus den Bausteinschichten.
Das Gestein ist calcitisch gebunden. Als Komponenten treten fein- bis mittelkörnige
Gesteinsbruchstücke aus Kalk und/oder Dolomit, Quarz und evtl. Feldspatkörner sowie Glimmer auf.
Diffus fein verteilte schwarze Pünktchen sind Pyrit, Leukoxen und andere Schwermineralkomponenten.
Es können auch schwarze Komponenten vorkommen, dabei handelt es sich um Pflanzenreste.
Der Sandstein ist unverwittert meist grau, verwittert herrschen gelbe bis gelbbraune Farbtöne vor.
Auffällig an diesem Exemplar sind die vielen eingeschlossenen Schalenreste.
Sandsteine aus den Bausteinschichten wurden häufig als Baumaterial verwendet. Herkunft: Umgebung von Bad Tölz.
Alter: Tertiär (Oligozän)
Häufigkeit: Bad Tölz (z.T. als grosse Blöcke) bis Geretsried-Wolfratshausen oft, im weiteren Verlauf immer seltener.
Sandstein der Faltenmolasse, hier massenhaft mit Muschelschalen angereichert.
Es sind wohl vorwiegend Cyrenen (Polymesoda).
Das Gestein entstammt sicherlich den marinen Bausteinschichten der Brackwassermolasse.
(" Cyrenenschichten ").
Z.B. Umgebung von Bad Tölz
Alter: Tertiär (Oligozän)
Häufigkeit: sehr selten
Es sind hellgraue, dunkelgraue bis schwarze Mergel, Tonmergel bzw. sandige Mergel.
Mergel sind Mischgesteine aus Kalk und Ton.
Je mehr man sich von München aus dem Alpenrand nähert desto häufiger tritt dieses relativ weiche, brüchige, schnell zum Zerfall neigende Gestein auf.
Die Gerölle stammen vorwiegend aus der Faltenmolasse.
Sehr gleich aussehende Mergel können aber auch dem Helvetikum oder dem Flysch entstammen.
Eine verbindliche stratigraphische Einordnung ist ohne Einsatz von mikropaläontologischen Bestimmungsmethoden unmöglich.
Alter: Oberkreide bis Tertiär
Häufigkeit: je weiter man sich dem Alpenrand nähert, desto häufiger anzutreffen.
Hier ein schwach gebundener Sandstein mit hohem Gehalt an Glimmerplättchen (" Flinserln ").
Es handelt sich beim Flinz um feinsandige, schluffige bis mergelige Fluss- und/oder Seeablagerungen.
Er unterlagert im Raum München den etwa 10 m mächtigen würmeiszeitlichen Deckenschotter.
Der Flinz ist das jüngste Schichtglied der Oberen Süsswassermolasse.
Es sind zum größten Teil unverfestigte Sande. Stellenweise sind sie aber durch, aus dem Grundwasser ausgefällten Calcit, verfestigt.
Dabei konnten unterschiedlichst gestaltete knollen- und rillenförmige Gebilde entstehen.
Alter: Tertiär (Oberes Miozän, ca. 10 Mio. Jahre)
Häufigkeit: selten
Flinz:
Im Renaturierungsbereich der Isar (im Bereich München) ist war Flinzsandstein an einigen Stellen frisch aufgeschlossen.
Aufgrund der lockeren Bindung wurden die freigelegten Partien in kürzester Zeit weggewaschen.
An der Schichtgrenze Schotter/Tertiär(Flinzsand) treten am Isarhochufer an vielen Stellen Quellen auf,
welche früher der Wasserversorgung der Stadt dienten.
Aufschluss der Oberen Süsswassermolasse an der Isar zwischen Grünwald und Grosshesselohe
"Nagelfluh" ist die lokale Bezeichnung für Konglomerate des nördlichen Alpenrandbereiches.
Die Geröllbestandteile umfassen ein weites Spektrum an Gesteinen alpiner Herkunft.
Das Bindemittel ist Calcit.
Die relativ jüngeren quartären Nagelfluhe sind verfestigte Schmelzwasser-Schotterfelder, welche sich im Vorfeld von Endmoränen abgesetzt haben.
Der Gesteinsinhalt
(Geschiebematerial) wurde mit den Gletschern der letzten Eiszeiten herantransportiert.
Die Verfestigung des Gesteins geschieht durch die Auflösung von Kalkmaterial durch Grundwasser und dessen Wiederausfällung an den Berührungspunkten und in den Zwickeln
der Gerölle.
Glaziale Ablagerung. Weit verbreitet im Voralpenland.
In Süden von München schneidet sich die Isar in die harten Nagelfluhbänke und Deckenschotter ein. Bis zum Ausbau der Isar fungierten diese,
auch im Hinblick auf den Kristallingesteinsanteil, als wichtige Geschiebelieferanten.
Alter: Quartär, Tertiär
Häufigkeit: häufig
Aufschlussbild:
Nagelfluhfelsen am Isartalhang
Ein Konglomerat aus der Molasse (tertiäre Nagelfluh)
Foto: Die Gerölle, verschiedenste Gesteinsarten aus dem Kalkalpin, in beigefarbener, feinsandig-kalkiger Grundmasse.
Herkunft: Molasse bei Bad Tölz.
Aufschluss
eines tertiären Molassekonglomerates
an der Ammer (westl. Saulgrub, "Scheibum").
Bei älteren Konglomeraten aus dem Tertiär sind die Hohlräume zwischen den Geröllkomponenten vollständig ausgefüllt, das Gestein wirkt betonartig.
Sog. Untere Bunte Molasse, Oligozän (Chatt)
Konglomerat Ammer
Beispiel: Konglomerat mit roter karbonatischer Grundmasse (aus der tertiären Molasse oder evtl. Gosau Grundkonglomerat)
Zum Vergleich ein Konglomerat aus der "Postvarizischen Transgressionsserie", also dem sog. dem alpinen Buntsandstein.
Die Grundmasse ist als Buntsandstein zu identifizieren. Die eingeschlossenen Geröllkomponenten sind vorwiegend paläozoische Karbonate, der Grauwackenzone entstammend.
Fundort: Umgebung von Kundl, Zufluss der Wildschönauer Ache (am Inn).
Siehe hierzu auch die Abbildung von
Kundler Konglomerat
Anmerkung für Sammler*innen: Konglomerate sind oft von gerundeten Betonbrocken kaum zu unterscheiden.
Helle, sehr feinkörnige Grundmasse aus Kalk. Enthalten sind auch feinste Hellglimmer- und Quarzbruchstücke.
Charakteristisch sind die vielfältigen Knollenformen.
Es wird sich hier wohl um eine Sinterbildung aufgrund von Aggregierungsvorgängen innerhalb des Flinz handeln. Oder eventuell um ein sog. Lößkindl. Lösskindl entstehen durch die Ausscheidung von Kalk aus kalkreichen Sickerwässern im tieferen Lösshorizont.
Löss ist ein eiszeitliches, äolisches (durch Wind angewehtes) Staubsediment mit hohem Kalkgehalt (bis 20 %), sowie weiterhin Quarz und andere Mineralkomponenten. Dieser ist weit verbreitet und bildet die Grundlage für viele fruchtbare Ackerböden.
Alter: Lösskindl: Quartär (Pleistozän) oder tertiäre Sandkonkretion.
Häufigkeit: sehr selten da mechanisch sehr unstabil
Münchner Ziegeleirohstoff:
Lösslehm, entsteht durch verwitterungsbedingte Entkalkung von Löss.
Die einige Meter mächtige Lehmzunge zwischen Berg am Laim und Ismaning lieferte das Rohmaterial der ehemaligen Ziegeleien.
Temporärer Baugrubenaufschluss am Haidenauplatz, Haidhausen.
Lehm München Grenze Haidhausen - Berg am Laim
Ein sehr poröses Kalksintergestein. Gut erkennbar sind ehemalige Pflanzenstrukuren.
Kalktuff ist Kalksinter und entsteht durch den Entzug von Kohlensäure aus kalziumkarbonatreichen Wässern und der damit einhergehenden Ausfällung von kohlensaurem Kalk unter Mithilfe von diversen Mikroorganismen in fliessendem Wasser.
Im Alpenvorland an vielen Stellen anzutreffende Ablagerung, die in nicht wenigen Steinbrüchen aufgrund seiner Eignung als Baustein abgebaut wurde.
Z.B. Kalktuffbruch bei Polling.
Viele alte Kirchen und Bauernhöfe etc. im Alpenvorland wurden aus diesem Material gebaut.
Alter: Quartär (Holozän)
Häufigkeit: selten
Aufschluss von Kalktuff
An der Grenzfläche Tertiär (Flinzsande) und Schotterebene treten am Isarhang häufig Quellen auf.
Diese Quellen dienten früher der Wasserversogung Münchens.
An den Austrittsstellen des Grundwassers scheidet sich der im Wasser gelöste Kalk in Form von Kalktuff ab.
Aufnahme am Hang unterhalb vom Friedensengel in München.
Kalktuffbildung Isarhang München
Pflanzenreste in Kalktuff:
Blätter in einem Kalksinter.
Fundort in der Umgebung von Polling.
Sehr häufig sind Blätter, Stängel usw. vom Kalktuff umschlossen.
Auch Pflanzen entziehen dem Quellwasser CO2 und tragen damit zur Ausscheidung des Kalkes bei.
Kalktuff mit Pflanzenresten
Sehr häufig sind Blätter, Stengel usw. von Kalksinter umschlossen.
Fundort in der Umgebung von Polling.
Es sind weiche, dunkelgrauen, feinlaminierte Ablagerungen.
Im Foto eine frisches Abbruchstück.
Nach dem Ende der letzten Eiszeit (Würmeiszeit) ab ca. 13000 Jahren waren in der Folgezeit ausgedehnte Flächen des Alpenvorlandes mit Seen bedeckt.
So gab es z.B. auch einen grossen See, der das Wolfratshauser Becken ausfüllte.
Es hat sich im Laufe der Zeit bis zum Verschwinden des Sees eine Sedimentschicht, sog. Seeton abgelagert.
Sie sind z.B. an der Isar bei Wolfratshausen an Prallhängen des Isarbettes aufgeschlossen und
überlagern die unterliegende Grundmoräne des Isar-Loisachgletschers.
Einen Flusstransport überlebt diese Sediment nicht, es wird nach kürzester Zeit aufgelöst.
Alter: Quartär (Holozän)
Häufigkeit: Selten, anzutreffen nur zwischen Wolfratshausen und Geretsried
Aufschlussbild: Grenze Grundmoräne - Seeton.
Im Bild ein stark gefältelter Quarzglimmerschiefer.
Hauptgemengeteile sind Glimmerteilchen, die (im Unterschied zu Phylliten) mit blossem Auge erkennbar sind.
Metamorphe Schiefer haben einen geringen Feldspatgehalt kleiner 20 Prozent (ab 20 Prozent als Gneis definiert).
Die in den Zentralalpen teilweise weit verbreiteten Schiefer (z.B Innsbrucker Quarzphyllit) werden aufgrund ihres hohen Glimmergehaltes als Flussgeschiebe sehr schnell "aufgerieben" und sind darum seltener zu finden.
Häufigkeit: sehr selten
Erläuterung siehe Glimmerschiefer.
Neben hauptsächlich Muscovit, Quarz und Feldspat tritt als weiteres Gemengeteil hier Granat auf.
Dieser ist im Fundstück sehr stark alteriert, praktisch vollständig in Hornblende umgewandelt.
Die typische Kristallform der ursprünglichen Granate ist unter der Lupe noch gut erkennbar.
Es handelt sich um sog. Pseudomorphosen von Hornblende nach Granat.
Häufigkeit: sehr selten
Herkunft: z.B. weit verbreitet in den Ötztaler Alpen
Der Hauptgemengeteil des metamorphen Gesteines ist grünlich schwarze Hornblende in nadeliger, langprismatischer Ausbildung.
Die Hornblendenadeln erscheinen verfilzt, häufig in einer Art, welche an Garben erinnert.
Die Grundmasse besteht vorwiegend aus Feldspat, Quarz, Glimmer.
Vorkommen: Zentralalpen
Vergrösserung:
Häufigkeit: sehr selten
Ein grünlich grauer, teilweise silbrig glänzender, metamorpher Schiefer, von Quarzschlieren durchwachsen.
Das Ausgangsgestein war ein toniges bis tonig-kalkiges Sediment.
Der Tonanteil hat sich bei der Gesteinsmetamorphose in glänzend blättrige Schichtsilikate (Glimmer) umgewandelt.
Im Unterschied zu ähnlichen Schiefern z.B. aus dem Flysch oder den Kalkalpen ist dieser immer zumindest schwach metamorph.
Darum handelt es sich bei diesem Fund mit einiger Wahrscheinlichkeit um Bündner Schiefer.
Herkunft: Penninikum des Engadiner Fensters
Häufigkeit: sehr selten, da das mechanisch unstabile Gestein beim Transport schnell aufgerieben wird.
Fundort: Moränenschutt im Isarbett südl. von Wolfratshausen
metamorph gebildeter Quarz des zentralalpinen Kristallin.
Quarz ist als Kluftfüllung in Schiefern, Gneisen und anderen kristallinen Gesteinen der Zentralalpen verbreitet.
Meist sehr hell, milchig durchscheinend, Hauptbestandteil ist Siliziumdioxid, als Nebengemengeteil tritt meist Glimmer auf.
Durch weitere Beimengungen können auch rötliche, bräunliche oder gräuliche Färbungen auftreten.
Meist massiges Erscheinungsbild, bei höherem Glimmeranteil auch mit angedeuteter Schieferung.
Quarzkiesel sind aufgrund der Sprödigkeit des Materiales oft nur kantengerundet oder schlecht gerundet.
Unten: sog. Segregationsquarz mit Resten von Schiefern, Glimmern:
Die Abscheidung des Quarzes erfolgte plattig in Gängen von geschieferten Serien.
Herkunft: Zentralalpen oder Grauwackenzone
Häufigkeit: gelegentlich
Der Name Quarz wird gerne fälschlicherweise mit Quarzit (metamorpher Quarzsandstein) gleichgesetzt.
Bergkristall
In einigen Regionen der Alpen treten Mineralien in Form von Kristallen in Klufthohlräumen auf welche durch Zerrungskräfte
während der Gebirgsbildung entstanden.
Diese Hohlräume füllten sich in der Tiefe mit heissen, mineralhaltigen Wässern.
Die Kristallbildung erfolgte durch langsame Abkühlung im Verlaufe des Aufstieges und der Abtragung des Gebirges.
Bergkristall
hexagonal-prismatisch auskristallisiertes SiO2 einer alpinen Kluft.
Höhe des Kristalls ca. 0,5cm, Fundort: Tuxer Alpen, Umgebung von Navis
Ein helles, feinkörniges, gleichkörniges, metamorphes Gestein das zu überwiegendem Anteil aus Quarz besteht.
Quarzit enthält mind. 80% Quarz. Die Korngrenzen stossen aneinander (granoblastisches Gefüge).
Gefügemerkmale sind: vollständig kristallin, felsitisch, d.h. es ist keine Richtung im Gefüge erkennbar, das Gestein wirkt homogen-massig.
Das reliktische Gefüge bzw. die Struktur des ehemaligen quarzreichen Sandsteines ist zu erkennen.
Der nichtquarz - Anteil des ehemaligen Sandsteines liegt als feinschuppiger Hellglimmer vor (Muskovitquarzit).
Anmerkung: Auch sedimentär gebildete, quarzgebundene Sandsteine werden als Quarzit bezeichnet.
Bei diesen sind die Quarzkörner in Matrix aus Quarz eingebettet.
Extrem hart. Ritzt Glas.
Vorkommen z.B. neben Paragneisen und Schiefern in den Ötztaler Alpen
Häufigkeit: gelegentlich (allerdings schwer zu erkennen innerhalb des "grauen" Gesteinsspektrums der Schotterbänke)
Ein dunkelgraues, fein- bis feinstkörniges, geringermetamorphes Gestein, das zum überwiegenden Anteil aus Quarzkörnchen besteht.
Es sind auch feinverteilte Glimmerschüppchen sowie weitere dunkle, tonig anmutende Komponenten unter der Lupe erkennbar.
Ausgangsgestein war ein kompositionell unreifer Sandstein bzw. Grauwacke mit signifikanten Glimmer- und Tonanteil sowie Gesteinsbruchstückchen.
Das Gestein wirkt homogen-massig, allerdings mit einem leichten Anklang in Richtung sandiger Schiefer.
Es ist ein relativ weiches Gestein im Vergleich zu Quarzit.
Das Fundstück verdankt sein "Überleben" den abriebsresistenten Quarzeinschaltungen,
welche den weicheren, sandigen Anteil wie ein Gerippe stabilisieren.
Vorkommen: Wohl aus der Grauwackenzone oder evtl. auch Engadin (Bündner Schiefer?)
Häufigkeit: selten, da es beim Transport im Fluß schnell aufgerieben wird.
(Fundort bei Wolfratshausen in direkter Nachbarschaft der anstehenden Grundmoräne.)
Meist grobkörniges, lagiges Gefüge (Foliation) aus Feldspäten, Quarz und Glimmer (Muskovit und Biotit).
Gneise sind metamorph gebildete Gesteine mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Bänderung.
Ausgangsgesteine können als Sedimentgesteine (dann als Paragneise bezeichnet) oder als auch Tiefengesteine
(dann als Orthogneise bezeichnet)sein.
Gneise können eine
deutliche Schieferung aufweisen.
Die Zuordnung zu Gneis oder Schiefer geschieht über den Feldspatgehalt.
> 20 % Fsp = ; Gneis, < 20 % Fsp = Schiefer
Die Benennung von Gneisen erfolgt nach charakteristischen Gemengeteilen oder nach Gefügemerkmalen.
Gneise und gneisartige Gesteine sind in einer sehr großen Vielfalt anzutreffen. Von sehr hell bis fast schwarz.
Der Mineralgehalt und die Struktur- bzw. Gefügeeigenschaften sind sehr variabel je nach der
Zusammensetzung des Ausgangsgesteines und den Metamorphosebedingungen.
(Fast) allen gemeinsam ist das mehr oder weniger lagig erscheindende (planare) Gefüge.
Herkunft: Ötztaler Alpen, Silvretta, Oberengadin.
Häufigkeit: häufig
Orthogneis (Augengneis) entsteht aus einem Magmatit (z.B. Granit) im Zug der Metamorphose.
Paragneis hat dahingegen ein Sedimentgestein (z.B. Grauwacke) als Ausgangsmaterial.
Ein sehr großer Anteil der alpinen Gneise ist Paragneis.
Erkennbar ist das z.B. sehr oft daran, dass die ehemals vorhandenen Sedimentstrukturen reliktisch mehr oder weniger auch im Gneis noch sichtbar sind.
Wie z.B. eine Textur aus abwechselnd helleren und dunkleren Lagen.
Als Versuch der Veranschaulichung hier ein Bild wo rechts ein Sandstein (Sedimentgestein) links einem Paragneis (Umwandlungsgestein) gegenübergestellt ist.
Es ist nur Feldspat, Quarz und Hellglimmer enthalten, praktisch keine dunklen Minerale wie z.B. Glimmer.
Herkunft: Ötztaler Alpen, evtl. Silvretta oder Oberengadin. Im Silvretta sind eher dunklere Gneise, sog. Hornblendegneise vorherrschend.Häufigkeit: häufig
Ein Gneisaufschluss im Silvretta:
Gneis bildet an Bergflanken aufgrund von Frostverwitterung durch Bergstürze und Steinschlag ausgedehnte Blockschutthalden.
Silikatische Gesteine sind im Hochgebirge oft von grünen Flechten besiedelt, welche an die alpin-arktischen Bedingungen angepasst sind.
Auf dem Weg zur Zamangspitze. (Silvretta)
Gneis Hangschutt
Die Benennung erfolgt aufgrund der Gefügeeigenschaften.
Es ist eine Gneis-Varietät mit flasrigem Gefüge.
Geprägt wird das Gestein durch linsenförmig ausgeprägte Feldspäte (und Quarze),
die im Zuge der Gesteinsmetamorphose unter gleichzeitiger Scherbewegung in etwa augenförmig gewalzt wurden bzw. gesprosst sind
Die schwarzen Mineralen, welche die Feldspataugen schuppig umlagern, sind Glimmer (Biotit).
Häufigkeit: gelegentlich
Hier noch eine Rarität, ein roter Gneis mit flaserigem Gefüge.
Quarzblasten in roter Grundmasse aus vorwiegend Feldspat und Biotit.
Herkunft und Alter sind dem Autor nicht bekannt.
Häufigkeit: sehr selten
Es ist auffällig, dass diese Gerölle meist nur maximal kantengerundet zu finden sind.
Diese Gesteine sind in relativer Vielfalt von granitischer bis hin zu dioritischer Zusammensetzung zu finden.
Ein körniger heller Orthogneis mit dem selben richungslos körnigen Gefüge wie ein Plutonit, z.B. Granit (Feldspat, Quarz, Glimmer). Trotzdem wird das Gestein aufgrund der metamorphen Herkunft als Gneis eingeordnet. Es stammt aus unvergneisten bis schwach vergneisten Bereichen innerhalb von Orthogneiskörpern. Die Übergänge von Gesteinen mit Granitgefüge hin zu Flasergneisen bis hin zu Myloniten kann kleinräumig fliessend sein.
Gneise ohne typische Gneistextur, d.h. ohne Foliation wie z.B. Bänderung oder Lineation haben ein richtungslos, körniges granoblastisches Gefüge. Der Begriff granoblastisch beinhaltet, dass es sich um eine, im Zuge der Metamorphose gebildete Strukturcharakteristik handelt. Gesteine dieser Art werden als Granofels bezeichnet.
Herkunft : Ötztaler Alpen, Silvretta, Engadin
Feldspat
AbbildungIm Bild ein Plagioklas mit parallelogrammartiger Kristallform als Einsprengling in einem Kieselstein mit porphyrischem Gefüge.
(Benennung aufgrund der Gefügeeigenschaften)
Es ist ein in dünne Platten zerbrechender Orthogneis.
Die ausgeprägte Neigung zum Auseinanderbrechen liegt an den stark mit Glimmer angereicherten Schieferungsflächen.
Darum kann kein "richtiger" ellipsoider Kieselstein mit glatter Oberfläche entstehen, er ist
stattdessen rauh und zerfucht.
Solch plattige Gneise werden in manchen Gebirgsgegenden als Dachschindeln verwendet aber auch
manchmal als Fassadenverkleidung etcetera.
Fliessender Übergang zu: Flasergneis.
Herkunft: Ostalpines Kristallin (Ötztaler Berge, Silvretta)
Häufigkeit: gelegentlich
Der Gneis ist homogen durchsprenkelt von roten Granatmineralen.
Die Grundmasse des Gesteines besteht vorwiegend aus Feldspat, sowie Glimmer und Quarz.
Vorkommen: Zentralalpen (Ostalpin (Ötztaler undSilvretta) und Penninikum (Ostschweiz)).
Häufigkeit: selten
Granate
sind Minerale metamorpher Entstehung. Die meist roten Kristalle haben eine sehr hochsymmetrische (kubische) Struktur.
Sie kristallisieren häufig in Eigengestalt (idiomorph) als sog. "Rhombendodekaeder" aus.
Granat in einem Granatgneis
Grösse des Granats ca. 1,5cm
Ein weiteres Beispiel für einen Gneis um die Vielfalt der Erscheinungsformen der Gesteinsart zu zeigen.
Ein dichtes, hellgelbgrünliches, sehr hartes, sprödes, fein- bis feinstkörniges Gestein mit unruhig wirkendem, flaserigem Gefüge.
Geprägt durch starke Zerscherung, Steckungslineationen und Verfaltung.
Das milchig wirkende Erscheinungsbild ist auf den feinstkristallin vorliegenden Feldspat
sowie auf den sehr hohen Anteil an Quarz zurückzuführen.
Die gelblich grünliche Färbung ist durch einen geringen Anteil an mikrokristallinem Epidot und evtl. Chlorit bedingt.
Es sind keine dunklen Minerale erkennbar.
Die Bruchfläche des Anschlages ist rauh, uneben, scharfkantig mit milchigen Schüppchen und ritzt aufgrund des hohen quarzgehaltes Glas.
Dieses Gestein entsteht in Scherzonen
und zeigt eine wesentlich kleinere Korngrösse der Bestandteile als ein normaler Gneis.
Die Minerale sind extrem gestreckt
und erzeugen das charakteristische blastomylonitische Gefüge eines Streifengneises
Der Autor wählt aufgrund des Befundes die Bezeichnung "quarzitischer mylonitischer Gneis" obwohl dies petrographisch nicht korrekt ist
(Die Bennennung Quarzit träfe erst ab einem Qz Gehalt >80% zu).
Vorkommen: Zentralalpen (Ostalpin und/oder Penninikum ?).
Häufigkeit: selten
Ein plattig ausgebildeter heller Glimmergneis mit Feldspat, Quarz und viel Hellglimmer.
Die plattige Ausbildung entsteht durch die parallel angeordneten Muskovit-Glimmerschuppen.
Das charakteristische Gemengeteil von Glimmergneisen ist Glimmer.
Ein blättrig, schuppig ausgebildetes Mineral mit glatter Oberfläche, das im Licht glitzert, darum der Name Glimmer.
Herkunft: Ostalpines Kristallin (Ötztaler Berge, Silvretta)
Häufigkeit: gelegentlich
Ein sog. Zweiglimmergneis weil er Hellglimmer (Muskovit) und Dunkelglimmer (Biotit) enthält. Sicherlich aus dem Silvrettagebirge.
Das Gestein besteht überwiegend aus hellen, gefältelten Glimmerplättchen (Muskovit/Serizit), die im Licht stark funkeln.
Die blassrot-weissen Schlieren, die den Glimmer durchsetzen, sind Alkalifeldspat.
Es ist sicherlich ein Gneis, da der Feldspatgehalt höchstwahrscheinlich über 20 Prozent liegt.
Ansonsten wäre die Bezeichnung Schiefergneis evtl. auch nicht verkehrt.
Herkunft: Sicherlich irgendwo im ostalpinen Kristallin (Ötztaler Berge, Silvretta)
Häufigkeit: sehr selten
Gneise mit einem Hornblendeanteil von > 30 Volumenprozent werden als Amphibolit bezeichnet, bei geringerem Anteil als Hornblendegneis.
Im Bild mit ausgeprägt paralleler Einregelung (Schieferung) der Mineralien, vorwiegend Hornblende (dunkel) und Feldspat (hell).
Die zwei ehemaligen Brüche quer zur Schieferung sind mit Epidot verheilt.
2. Bild: Streifenamphibolit:
Eine Varietät mit streifenartigem Gefügebild.
3. Bild: Bänderamphibolit:
Wenn in einem Gestein abwechselnd deutliche, verschiedenfarbige Bänder zu sehen sind, nennt man dies eine Bänderung.
Hornblendegneise bzw. Amphibolite kommen relativ oft im kristallinen Anteil des Geröllspektrums der Isar vor.
Ausgangsgesteine der Amphibolite sind basaltische Gesteine oder Mergel oder Grauwacken.
Herkunft: vorwiegend Silvretta (untergeordnet Ötztaler Alpen)
Häufigkeit: häufig
4. Bild: Amphibolit fast ausschliesslich aus Hornblende bestehend:
Silvretta:
Am Aufbau des Kristallins der Silvretta sind neben hellen Gneisen und Schiefern zu einem
hohen Anteil auch dunkle Biotit- und Hornblendegneise
sowie Amphibolite beteiligt.
Silvretta und Ötztaler Alpen gehören zum Hauptdeckensystem des Ostalpins.
Geschiebe an der Ill bei St. Gallenkirch, Vorarlberg
Flussgeröll Ill, Silvretta
Dieses massig ausgebildete Gestein mit grobkörnig-granoblastischem Gefüge besteht fast zur Gänze aus Hornblenden sowie etwas Plagioklas.
Anzusprechen als grobkörniger Amphibolit, evtl. als Hornblendegabbro.
Herkunft: Evtl. Tauernfenster, "Altes Dach" ?
Hier noch die Abbildung eines Gesteinsfundes mit schön gewachsenen, etwas fasrigen Amphibolen, ein Hornblendefels.
Das Gefügebild ähnelt ansatzweise dem von Hornblendegarbenschiefer.
Das grünlich-dunkelgraue Gestein hat eine feinkörnige, amphibolreiche Grundmasse.
Eingelagert sind parallel eingeregelte, weiße Feldspat-Porphyroblasten.
Als Feldspat kommt hier sicherlich metamorph gebildeter Albit in Frage.
Häufigkeit: selten
Das gelbgrüne Mineral Epidot ist in kristallinen Kieselsteinen häufig anzutreffen so wie hier in diesem Epidotamphibolit.
Oft tritt Epidot auch als Kluftfüllung auf.
Aufgrund der Färbung ist das Mineral auch als Pistazit bekannt.
Als Mineral des mittleren Metamorphosegrades bildet er sich in einem Temperaturbereich
von ca. 500 bis 600 Grad bei Drücken von 4 - 12 kbar (das entspricht einer Tiefe von 15 bis 40 km).
Epidotnest in Granitgneis:
Häufigkeit: selten (Gestein). Als Mineral in Gneisen etc. : oft
Grobkörniges metamorphes Gestein mit schwach erkennbarer Lineation.
Die rotbraunen Kristalle sind Granat, dazwischen Hornblende (schwarz) und Plagioklas (weiss).
Nicht selten sind Übergangsformen zwischen Granatamphibolit und Eklogit zu finden.
Herkunft: Ostalpines Kristallin, Silvretta
Häufigkeit: gelegentlich
Grundmasse vorwiegend aus Pyroxen (wohl vorwiegend hellgrüner Omphacit). Weiterhin Kyanit, Hornblende, Zoisit, Plagioklas.
Darin eingebettet Granatkristalle welche randlich meist nachträglich in Hornblende umgewandelt sind.
Die petrographische Bennung des abgebildeten Gesteines mit richtungslos-homogener Gefügeausbildung ist Granat-Omphacit-Granofels.
Das Ausgangsmaterial (Edukt) sind z.B. Ozeanbodenbasalte die durch tektonische Vorgänge (Subduktion) in große Tiefen gelangt sind und sehr hohen Drucken
(>10 kbar, entspricht einer ungefähren Versenkungstiefe von >30km)
ausgesetzt waren.
Herkunft: z.B. Ostalpines Kristallin, Silvretta.
Häufigkeit: gelegentlich
Retrograd weiter veränderter Eklogit
Dieses Gestein wurde
einer nachträglichen weiteren, retrograden, Metamorphosen unterworfen.
Die Granate sind kaum verformt aber sehr stark kelyphitisiert, d.h. von mikrokristallinen Zersetzungsprodukten (hier Hornblende) umgeben.
Die Granate wirken wie umflossen von einer folierten, wellig erscheinenden Grundmasse mit
Schlieren aus hellen Zersetzungsprodukten des grünlichen Omphazites (wohl Phengit, Plagioklas, Epidot, Cpx) .
Das Gefügebild deutet auf starke Scherbewegungen hin. Darum kann man sicherlich von einem mylonitisierten Eklogit sprechen.
Es handelt sich um ein mittel- bis grobkörniges basaltisches Ganggestein.
Auffällig sind hier die zentimetergrossen Plagioklasleisten, die sich in einigen Bereichen sperrig verschränken. In diesem Falle spricht man von ophitischem Gefüge.
Alter: Paläozoikum
Herkunft: Ötztaler Alpen oder evtl. Nördliche Grauwackenzone.
Häufigkeit: selten
Erklärung: Grauwackenzone
Zwischen den nördl. Kalkalpen im Norden und dem Altkristallin im Süden zieht sich in einer Länge von ca. 300 km und einer
N-S Erstreckung von ca. 20 km die Grauwackenzone hin. Es herrschen sanftere Bergformen vor.
Die paläozoischen, vorwiegend feinklastischen Gesteine (Schiefer) sind oft von basischen und sauren Ergussgesteinen durchsetzt.
Die GWZ ist die stratigraphische Unterlage der nördlichen Kalkalpen.
🔗 Erläuterungen zur Grauwackenzone
In der Isar sind Gesteine dieser Gebirgszone sehr selten bzw. von Funden anderer Herkunft nicht unterscheidbar. Mehr Fundglück hat man am Inn und an der Salzach:
Fundfoto vom Salzachufer bei Laufen.
Die feinstklastischen, schiefrigen, rötlich-violett bis grau-grünlichen Gesteinehaben öfter einen leichten Mattglanz.
Fundstücke mit gröberer Körnung sind meist grünlich-gräulich bis schwarzgrau.
Auffällig ist eine meist sehr starke Abplattung.
Das grünliche Erscheinungsbild ist durch eine niedriggradige Metamorphose bedingt.
Weitere Gesteine der Grauwackenzone, wie schwarze, graue, weisse Dolomite sowie Metabasalte (Melaphyre) sind
im Normalfall ohne Labormethoden nicht von gleichen Gesteinen aus anderen Regionen der Alpen zu unterscheiden.
Oben im Bild: Durch Umwandlungsreaktion stark vergrünter Metabasalt.
Es sind allgemein Abkömmlinge basischer Eruptiva.
Grünstein ist ein alternativer Name für vergrünte metamorphe Basalte mit massig richtungslosem Gefüge ohne Foliationsmerkmale.
Die Bezeichnung Grünschiefer umfasst schiefrig ausgebildete vergrünte mafische Gesteine die z.B. aus Tonschiefern hervorgegangen sind.
Farbgebend sind Epidot, Chlorit und Aktinolith, entstanden durch sekundäre Veränderung von ursprünglich dunklen Mineralien.
Als mehr oder weniger synonyme Bezeichnungen für Grünsteine tauchen in der Literatur auch Prasinit, Metaspilit, Grünschiefer, Metabasalt oder Diabas auf.
Herkunft:
1: Ozenabodenbasalte des Penninikum der Zentralalpen, Engadin oder Tauern (z.B. großglockner).
2: Paläozoische Gesteine der Grauwackenzone oder dem Ostalpinen Kristallin, (Ötztaler Alpen oder Silvretta).
(Auffällig sind z.B. die nicht seltenen, grünen Gerölle, im Innkies z.B. bei Kufstein)
Es sind in diesem Falle wohl entweder effusive (an der Oberfläche ausgeflossene) Basalte oder flach in der Erdkruste erstarrte Basaltgänge.
Häufigkeit: gelegentlich
Folgendes Bild: Ein schwarz erscheinender Metabasalt.
Abbildung
Ein Erkennungsmerkmal dieser dunklen Metabasalte ist, dass sie meist etwas magnetisch sind aufgrund eines gewissen Magnetitgehaltes.
Magnetit kann primär vorhanden sein oder bei der Alteration von Olivin aus dessen Fe-Gehalt gebildet werden.
Der Magnetismus kann z.B. mit einem Nd Magnet gut getestet werden.
(Ähnliche schwarze Hornsteine oder feinstkörnige schwarze Quarzite oder schwarze Kieselkalke oder schwarze Dolomite sind nicht magnetisch.)
Diese Gesteine können unter Vorbehalt auch als Melaphyr oder Diabas angesprochen werden.
Eine Analyse der einschlägigen Literatur ergibt jedoch, dass die Begriffe "Diabas" und "Melaphyr" in der wissenschaftlichen Literatur nicht eindeutig definiert sind.
Die Begriffe "Metabasalt" und "Paläobasalt" hingegen sind in diesem Zusammenhang wohl am besten geeignet.
Metabasalt, genauer unter die Lupe genommen.
Es handelt sich um einen alterierten Metabasalt, wahrscheinlich gangförmig, sehr flach intrudiert.
Mineralbestand Pyroxen + Plag. als Phänkristall, Px ist serpentinisiert.
Matrix Plagioklas, Px, Erzphasen.
Herkunft: Wahrscheinlich Paläozoikum der Nördlichen Grauwackenzone.
Alle mikroskopischen Metabasalt-Bilder:
Prof. H. Heinisch, Uni Halle
Übersichtsbild, einfach polaris. Licht. Porphyrische Struktur des Metabasaltes
wie vorher, gekreuzte Polarisationsfilter
Blasenfüllung, einfach polarisiertes Licht, mit Zeolith-Mineralen (Laumontit?)
wie vorher, gekreuzte Nicols.
Pseudomorphose von Pyroxen, serpentinisiert und umwachsen von Biotit. Matrix feinkristallin, ophitisch aus Plagioklas, Pyroxen, Opakerz.
Anschliffbilder verschiedener " Grünschiefer bzw. Prasinite " alpiner (penninischer)Herkunft.
Prasinit vom Großglockner, ein niedrig metamorphes, grünliches, basaltisches Gestein. Prasinit ist eine Grünschiefervarietät wobei das geschieferte Gefüge zurücktritt. Die Grünfärbung beruht auf Chlorit, Epidot, Aktinolith. Gut zu erkennen sind die vielen hellen, neugesprossten Albitblasten. Bildbreite ca. 4cm.
(" Diabas-Porphyrit ")
Ein schweres, dunkel-rotbraunes, sehr zähes Gestein das nur im Illergebiet zu finden ist.
Das Gestein ist leicht magnetisch (Magnetitgehalt).
Spilit ist ein basaltisches Gestein, das durch den Kontakt mit Meerwasser verändert wurde.
Herkunft: Allgäuer Alpen, aus der sog. Arosa Zone.
Dieses Gestein besteht fast zur Gänze aus auskristallisiertem, sekundär verändertem Plagioklas (Anorthit).
An der Oberfläche ist ein "labradoriosieren" einzelner Minerale erkennbar.
Mafische Minerale, z.B. Hornblenden sind eingesprengt.
Metagabbros sind selten, aber in einiger Vielfalt der Erscheinung zu finden. Hier im Bild nur ein Beispiel.
Meist sind sie durch Bildung von Sekundärmineralien vergrünt.
(Sollte der Feldspatgehalt >90% sein so wäre bei diesem Fund als Bezeichnung auch Anorthosit naheliegend.)
Alter: Paläozoikum
Herkunft: Nördliche Grauwackenzone (evtl. Marchbachjoch bei Wörgl) oder penninische Ophiolitkomplexe, dann jüngeres Gestein (Jura).
Häufigkeit: selten
Bruchfläche, vergrössert:
Abbildungen weiterer Metagabbros
Ein schweres, schwarz-braun angewittertes, sehr zähes Gestein.
Enthalten sind neben (umgewandelten) Pyroxenen evtl. Olivin sowie ein nicht unerheblicher Erzanteil (Magnetit)
Der dunkle, mafische Mineralanteil muss über 90% betragen.
Das Geröll gehört zur Gruppe der Ophiolithe.
Es sind Gesteine der ehemaligen ozeanischen Kruste des penninischen (piemont-) Ozeanes die nicht subduziert (verschluckt) wurden.
Herkunft: Penninikum des Engadiner Fensters (oder nördl. Grauwackenzone).
Häufigkeit: sehr selten
Sehr ähnlich ist, bei erkennbarem oder bestimmbarem Gehalt an Feldspat über 10%, Basalt (Melaphyr).
Anmerkung: Auch z.B. Eklogit sowie viele Serpentinite sind als ultramafititisch einzuordnen.
Anschliff eines derartigen Gesteines:
Was ist das Penninikum?
Dem Penninikum, einem der drei Hauptdeckensysteme der Alpen, entstammen die manchmal in der Isar zu findenden grünlichen Metabasalte, Serpentinite
und grünliche Schiefer (Sammelbezeichnung: Ophiolithe).
Diese entstammen dem sog. Engadiner Fenster.
Selten sind auch Gesteine aus der Umgebung des Ursprungsgebietes des Inngletschers um Sankt Moritz zu finden.
(Morteratsch, Bernina). Dabei handelt es sich z.B. um (Meta)Gabbros, granitische Gesteine u.ä.
Siehe
🔗 Penninikum.
(Erläuterungen siehe auch Ultramafitit)
Ein mafisches, d.h. mit Siliziumdioxid untersättigtes metamorphes Gestein.
Das Ausgangsgestein (z.B. Gabbro, Basalt, Peridotit usw.) war reich an magnesiumreichen Mineralien wie z.B.
Pyroxenen die als +- rechteckige Formrelikte erkennbar sind.
Der rechte, gelblich grünere Bereich ist stärker serpentinisiert.
Im Anschliffbild (siehe Vergrösserung) sind links im braun-beigen Bereich die Formrelikte noch erkennbar.
Die Serpentinisierung ist hier im Vergleich zum Beispiel des Ultramafitites stärker fortgeschritten.
Herkunft: Engadin (Penninikum) oder evtl. nördl. Grauwackenzone.
Auffällig ist am Bruch ein ölig-matter Glanz.
Häufigkeit: gelegentlich bis selten
Unteres Bild: Metabasit, brekziiert, serpentinisiert.
Grobklastische basitische Komponenten schwarz bis schwarzgrün, teilweise mit rötlichen Schlieren (Rotfärbung aufgrund von Manganerz oder Hämatit?).
Weiterhin weisse Calcitklüfte und hellgrüne karbonathaltige Bereiche.
Im Bild ein serpentinisiertes mafisches brekziiertes Geröll als Beispiel für eine tektonische Brekzie. (Serpentinitbrekzie).
Das stark beansprucht erscheinende Gestein entsteht an tektonischen Scherzonen.
Gute Beispiele für tektonische Brekzien sind auch meist die Pseudotachylite.
Herkunft: wohl Penninikum, Ostschweiz
Häufigkeit: sehr selten
Es handelt sich um ein silizium(=quarz)reiches Gestein mit vulkanitischen Gefügemerkmalen.
Die Einsprenglinge sind meist klarer, durchsichtiger Quarz sowie Feldspat (rot) und etwas Biotit (schwarz).
Um den Quarz sind hier rötliche Säume, bei welchen es sich wohl um Quarz-Feldspatverwachsungen handelt. Auch einige rötliche Feldpat-Punkte sind erkennbar. Es könnte sich um Sphärolithe ( = kugelförmige Einschlüsse) handeln.
Die Grundmasse, vorwiegend aus Feldspäten ist relativ grob.
Herkunft: Wohl westliche Kalkalpen, z.B: Vorkommen am Arlberg.
Anschliff, Bildbreite ca. 2cm
Häufigkeit: sehr selten
ein pyroklastisches Gestein.
Es entsteht durch Ablagerung von teilweise kristallisiertem Magma aus einer vulkanischen Glutwolke.
Partikel verschiedener Größe und Zusammensetzung sind in diesem Fundstück fest miteinander verschweißt.
Die grünliche Farbe deutet auf eine schwache metamorphe Überprägung hin.
Fundort: Ammer bei Weilheim
Herkunft: Ostalpines Grundgebirge (Engadin) oder Grauwackenzone ?
Häufigkeit: Sehr selten
Erkennbar sind einige dunkle Fladen in einer helleren Umgebung (z. B. rechtes Bild, obere Hälfte). Die Fladen könnten dazitisch sein, die Umgebung rhyolithisch. Die schwach grünlichen Feldspäte sind Plagioklas, der weiße Feldspat in dem Fladen der rechten Abbildung könnte ein Alkalifeldspat sein. Unter der Lupe sind keine Quarzeinsprenglinge erkennbar, was für saure Vulkanite untypisch ist. Biotit bis max. 3 mm kommt vor. Es sind Blasenhohlräume vorhanden, welche spät entstanden sein müssen, da sie keine Deformation nachzeichnen. Hohlräume sind ein typisches Kennzeichen der Entgasung bei Vulkaniten. (Gesteinsfund und petrographische Hinweise von Giselher Propach)
Als zweites Beispiel für einen Ignimbrit ein Fund am Inn:
Sehr gute Erläuterungen zu Ignimbriten findet man auf der Webseite:
https://www.kristallin.de/Glossar/Ignimbrit.htm
Vulkangesteine des Etschtales:
Vulkanite sind als Isargeröll sehr selten, im Etschtal ab Bozen dagegen sehr häufig anzutreffen.
Es sind die Gesteine der sog. Bozener Porphyrplatte.
Bekannt ist z.B. der rote Bozener Quarzporphyr (Bild unten, links), ein Rhyolith mit Quarzeinsprenglingen,
häufig als Pflasterstein verwendet.
Alter: Perm
Im Bild verschiedene Effusiva, Fundort: Gardasee
🔗 Vulkangesteine des Etschtales
Porphyrit ist die paläovulkanitische Bezeichnung für alte, quarzarme porphyrische Vulkangesteine (z.B. Andesit, Dazit etc.).
Das vulkanitische, bzw. porphyrisches Gesteinsgefüge ist charakterisiert durch große Einsprenglinge, meist Feldspäte, aber auch Hornblende und andere mafische Minerale in dunkler, feinkörniger, dichter Grundmasse deren Komponenten mit den Augen nicht erkennbar sind.
Sehr ähnlich kann Basalt aussehen. Der Unterschied zu Andesit liegt in einem etwas niedrigeren SiO2 Gehalt im Basalt. Eine sichere Unterscheidung ist nur über chemische Analyse möglich.
Bei den großen Kristallen handelt es sich hier um Feldspäte (Plagioklase), in der Grundmasse vorwiegend Hornblende, auch Quarz etc.
Das Gestein hat 2020 eine ganz besondere Ehrung erfahren: Stein des Jahres 2020 (Auf der Zielseite nach unten scrollen)
Häufigkeit: selten
Weitere Erläuterung zu Andesit auf dieser Seite:
https://berchtesgadener-land.bund-naturschutz.de/aktuelles/geologie
Dazit (Dacit) ist chemisch-mineralogisch die Zwischenstufe zwischen Rhyolith (sauerer, quarzreicher Vulkanit) und Andesit (basischer, quarzfreier Vulkanit).
Anmerkung von Prof. G. Propach:
Deutlich sind die zonaren Plagioklaseinsprenglinge zu sehen. Im rechten Bilddrittel
sind drei kleine, weiße Flecken zu sehen - könnte Quarz sein.
Das Dunkle war wohl ehemals Biotit. Bei dessen Alteration entsteht Chlorit, der ein höheres Mg/Fe-Verhältnis hat als der Biotit.
Das überschüssige Fe geht z. B. in Magnetit.
(Dasselbe passiert bei der Serpentinisierung von ultramafischen Gesteinen: Olivin + H2O > Serpentin + Magnetit.)
Die rote Farbe spricht ebenfalls für Alteration (nicht Verwitterung!).
Die feinkörnige Grundmasse enthielt ja auch Fe, gibt Hämatit oder Limonit.
Auch die Plagioklase sind alteriert:
Die albitreichen Ränder sind noch intakt,
der Ca-Gehalt der anorthitreicheren Innenbereiche ist evtl. in Epidot oder Calcit eingebaut (dunkle Sprenkel im Innenbereich).
Für "Dacit" spricht der Mangel an Quarz (verglichen mit Quarzporphyr) und die Menge an Biotit und Plagioklas.
Einsprenglinge von gerötetem Kalifeldspat sind evtl. vorhanden, z. B. Mitte rechts, neben einem Plagioklas.
Benennung: Porphyrischer Dacit, postmagmatisch alteriert
Alter: wohl oberes Perm
Herkunft: ungewiss
Häufigkeit: sehr selten
Porphyre sind meist vulkanitische Gesteine (es gibt aber auch plutonische Gesteine mit porphyrischem Gefüge).
Die Benennung "Porphyr" basiert auf dem Gefügebild und nicht auf der mineralogischen Zusammensetzung.
Charakteristisch ist eine bimodale Korngrössenverteilung mit mehr oder weniger großen Einsprenglingsmineralen, die in feinkörniger Grundmasse "schwimmen".
Wenn der Mineralbestand der Grundmasse mit dem Auge nicht erkennbar ist spricht man von porphyrisch-aphanitischem Gefüge.
Wenn der Mineralbestand, wie hier in der Abbildung fein, aber gerade noch erkennbar ist, so ist es ein porphyrisch-phaneritisches Gefüge.
Die Einsprenglinge hier im Bild sind Feldspäte.
Fundort: Inn bei Mühldorf
Herkunft: ungewiss
Häufigkeit: sehr selten
Es ist die vorherrschende helle Ganggesteinsart in granitischem Umfeld.
Hier im Fundstück als scharf abgegrenzte, hellgraue, magmatische Spaltenfüllung in stark metamorphem Granitgneis.
Der Gang hat granitische Zusammensetzung mit fast ausschliesslich feinstkörnigem Quarz und Feldspat.
Es sind mit blossem Auge keine Kristalle erkennbar.
Das dichte Gefüge lässt keine Struktur erkennen.
Die dunklen Teilchen sind lösgelöste Bruchstücke des Nebengesteins.
Häufigkeit: sehr selten
Es handelt sich meist um Spaltenfüllungen aus magmatischem Material.
Auffällig sind hier die blasenartigen calcitischen Nester.
Weiterhin Feldspat und mafische Minerale als stark zersetzte Einsprenglinge.
Eine Einregelung ist nicht zu erkennen.
Die Grundmasse besteht vorwiegend aus Feldspat, evtl. Calcit und dunklen Mineralen.
Häufigkeit: sehr selten
der schwarze, glasig-dichte Bereich ist das Produkt extremer Zerkleinerung und teilweiser Aufschmelzung des Nebengesteins.
Das glasartige Gefüge entsteht aufgrund der darauffolgenden schnellen Abkühlung.
Äusserlich ist es Tachylit, also basaltischem Glas, sehr ähnlich.
Das Gestein stammt i.d. Regel von der Basis der Silvrettadecke, (Reibungsglas, aufgeschmolzen an der Überschiebungsbahn
der Silvrettadecke auf das Penninikum. Fundorte z.B. Unterengadiner und Gargellen Fenster).
Aufschlüsse finden sich z.B. bei Samnaun.
Weitere Erläuterung: Es ist eine tektonische Brekzie (Protokataklasit)
Das stark beanspruchte Gestein entsteht an tektonischen Scherzonen sowie an der Basis tektonischer Decken bei hoher,
ruckartiger Deformationsgeschwindigkeit in relativ geringer Tiefe.
Dies sind typische Erdbebenszenarien.
Sprödes Zerbrechen des Gesteins herrscht unter diesen "kalten" Bedingungen vor. Es entsteht ein brekziöses Gefüge.
Die Risse und Sprünge sind hier mit glasiger Substanz ausgefüllt, dem sog. Pseudotachylit.
Herkunft z.B. Silvretta
Häufigkeit: gelegentlich
Zweites Beispiel eines Pseudotachylit - Gerölles:
Weitere Erläuterungen zu Pseudotachylit:
https://berchtesgadener-land.bund-naturschutz.de/aktuelles/geologie
Während tektonische Brekzien in geringer Erdtiefe entstehen bilden sich Mylonite in grösserer Tiefe an tektonischen Bewegungsbahnen. Wegen der höheren Belastungsdrucke und Temperaturen kommt es zu Mineralumwandlungen und Neubildungen. Es sind aber auch noch mehr oder weniger Porphyroklasten, Relikte des Ausgangsgesteins, erkennbar. Neben der spröden tritt auch plastische Deformation auf, das Gestein erscheint wie ausgewalzt. Aufgrund der Zermahlung und Zerscherung entsteht ein geflammt wirkendes feinlagiges Fliessgefüge.
Häufigkeit: selten
Es ist ein hochmetamorpher Gneis mit metatektischem Gefüge.
Unter teilweisem Aufschmelzen des metamorphen Gesteines bilden sich helle Partien ,Leukosom, granitartiger Zusammensetzung mit einem hohen Anteil an Quarz und Feldspat.
Im dunklen Restgesteinsanteil, dem Melanosom, reichern sich mafische Minerale wie Biotit, Hornblende usw. an.
Das wechselhafte Gefüge, eine diffuse, ader- oder/und lagenförmiger Anordnung sowie die Bildung von Fliessfalten ist Resultat der teilweisen Aufschmelzung des Gesteines.
Ein Migmatit oder Anatexit ist somit ein teilweise aufgeschmolzener, grob gemengter Metamorphit.
Häufigkeit: selten
Es ist ein hochmetamorpher Gneis mit granulitischem Gefüge.
D.h. massig-richtungslos körnigem (daher die Name Granulit) Gefüge der Grundmasse.
Eine reliktische Foliation kann bei genauem Hinsehen nachvollzogen werden.
Die Grundmasse besteht vorwiegend aus Quarz und Feldspat und in geringem Umfang dunklen Mineralien, evtl. Ilmenit, Biotit.
Die idiomorphen Granatblasten sind erstaunlich groß gewachsen.
Herkunft, Alter: eine Möglichkeit wäre Oberes Engadin "Margna-Decke", damit wohl variskisches Alter.
Häufigkeit: sehr selten
Der Juliergranit ist ein Leitgeschiebe des Inngletschers.
Das Gefüge des Metagranits ist noch gut zu erkennen.
Durch eine schwache Metamorphose ist der Biotit in Chlorit umgewandelt.
Blaugrün: Saussuritisierte (=umgewandelte) Plagioklase (Chlorit-Epidot-Filz).
Alter: Spätvariszischer Granit des Ostalpins (Alter: ca. 300 Millionen Jahre, Karbonzeit)
Herkunft: Julierpass (Engadin), westl. St. Moritz
Vegleichsprobe vom Julierpass
Häufigkeit: gelegentlich
Es handelt sich mit Sicherheit um sog. "Bunten Berninagranit".
Die rote Färbung ist durch den hohen Anteil an metamorph verändertem Kalifeldspat bedingt.
Weiterhin ist ein sehr hoher Quarzanteil im Gestein vorhanden.
Alter: Spätvariszischer Granit des Ostalpins (Alter: ca. 280 Millionen Jahre, unterstes Perm)
Herkunft: Berninadecke und Julierdecke (Oberengadin, SE St. Moritz)
Anschliffbild
Häufigkeit: sehr selten
Dieser Granit enthält bis zu mehrere Zentimeter große Feldspateinsprenglinge.
Im Einzugsgebiet des Isar- oder Inngletschers sind solche Gesteine, soweit dem Autor bekannt, nicht anzutreffen. (Evtl. Bergell ?)
Es stellt sich die Frage ob das Gestein alpiner Herkunft ist.
Wobei die sog. "Granitgneise" mit ihrem kantigen Erscheinungsbild in erstaunlicher Vielfalt auftreten.
Es finden sich auch manchmal granitische Steine im Flussbett; wobei es sich meist um ehemaliges Kopfsteinpflaster handelt.
Erkennbar ist dieses Material aber meist noch an der eckigen Erscheinung mit erst beginnender Kantenrundung.
Das Gestein besteht vorwiegend aus Feldspäten (hell) sowie schwarzem Glimmer und Hornblende (schwarz) sowie etwas Quarz (durchscheinend-fettglänzend).
.
Herkunft: Ostalpines Kristallin (Ötztaler Alpen oder Silvretta) oder Engadin, Berninagebiet.
Häufigkeit: gelegentlich
Feinkörnige Varietät eines Granodiorites.
Bei nicht exaktem hinschauen ohne Lupe von Ferne leicht mit schlecht sortiertem Sandstein verwechselbar.
Hinweis:
Die Gesteine der Granitfamilie (Granitoide: Granit, Syenit, Monzonit, Granodiorit, Tonalit, Diorit, Gabbro) werden aufgrund des
Verhältnisses Alkalifeldspat - Plagioklas - Quarz klassifiziert.
Am Fundstück, das in der Regel schon metamorph überprägt wurde, ist dies in den vielen grenzwertigen Fällen nicht genau abschätzbar
und muss oftmals in Frage gestellt bleiben.
Eine genaue Einordnung wäre nur mit petrographischen Methoden möglich.
So ist z.B. die Unterscheidung Diorit-Gabbro in einigen Fällen nur schwer zu treffen. Dazu müsste der exakte Anorthit(Calciumfeldspat)gehalt vorliegen.
Felspäte sind die häufigste Mineralgruppe in der oberen Erdkruste.
Sie sind in Graniten und Gneisen vorherrschend.
Es wird grob unterschieden in die zwei Gruppen
Alkalifeldspat (Orthoklas bis Albit) [Na/K]AlSi3O8 und Plagioklas CaAl2Si2O8.
Es sind Silikate mit meist trikliner, dreidimensional unendlicher Gerüststruktur.
Ein sehr hartes, zähes Gestein mit grobkörnigem magmatischem Gefüge.
Der ursprüngliche Mineralbestand aus Augit und Plagioklasen ist gut erhalten.
In von der Metamorphose "geschonten" Bereichen hat praktisch keine metamorphe Umwandlungsreaktion stattgefunden.
Alter: Jurazeit
Herkunft: penninische Ophiolitkomplexe im Einzugsbereich des Inngletschers (z.B. SE von Sankt Moritz, Plattadecke, Berninagebiet).
Häufigkeit: sehr selten
Dieses Gestein ist wohl ein Granit oder evtl. auch ein sehr grobkörniges rhyolithisches Gestein.
Bemerkenswert sind die vielen roten Alkalifeldspäte.
Derartige Granite sind dem Autor im Einzugsgebiet unserer Voralpenflüsse nicht bekannt.
Herkunft: ?
Alter: ? , evtl. Perm
Abbildung
Hier wechseln sich gebändert erscheinende Bereiche mehr karbonatischer mit kieseliger bis kieselig-karbonatischer Zusammensetzung ab.
Dieses fein(st)körnige, kompakte Gestein ist aus mergeligen bzw.
aus wechselgelagerten Ton- und Kalkschichten entstanden.
Das Erscheinungsbild ist darum lagig, mehrfarbig streifig schattiert.
Neben, in Marmor umgewandelten, Kalk oder Dolomit der weisslichen bis gräulichen Bereiche
sind zonare, lagige silikatische Anreicherungen
metamorpher Mineralen wie Glimmer, Feldspäte, Staurolith (braun-rote Bälkchen) etc. erkennbar.
Der Karbonatgehalt dieses " unreinen Marmors " kann mittels HCl Probe (10%ig) eindeutig nachgewiesen werden.
Vorkommen von Karbonatanreicherungen z.B. in den Ötztaler Bergen, dort manchmal als dünne Lagen, Bänder oder Linsen in Paragneisen und Schiefern eingebettet.
Höher metamorphe Ton-Kalkwechsellagerungsgesteine aus dem Bündner Schiefer sehen auch so aus.
Häufigkeit: selten
Es ist ein vollkristalliner, (fast) ausschliesslich aus Calcit bestehender, monomineralischer Metamorphit.
Es handelt sich um ein granoblastisches Gefügebild (" Granofels ")
Die Kristalle des feinkörnigen Marmors in der Grösse < 1mm sind mit blossem Auge erkennbar.
Siehe das Gefügebild in Vergrösserung:
Gut erkennbar sind auf der Oberfläche die vielen Spaltflächen der Kalkspatkristalle die,
je nach Richtung des Lichteinfalls, glitzern.
Als sehr geringer Anteil an Nebengemengeteilen treten hier vorwiegend Hellglimmer sowie noch Epidot(grün) auf.
Marmore treten in den Zentralalpen, z.B. im Ötztaler Altkristallin manchmal auf.
Im Bereich der östlichen Ötztaler Alpen, dem sog. "Brennermesozoikum", sind
metamorphe Kalkgesteine
weiterflächig verbreitet.
Gewerblich werden oft auch polierbare Kalksteine und sogar Serpentinit (grüner Marmor) als Marmor bezeichnet, diese Nomenklatur ist aber gesteinskundlich nicht korrekt.
Im Bild ein Marmor der als weiteres Mineral grünlichen Epidot enthält.
Häufigkeit: sehr selten
Das Fundstück ist reinweiss und könnte auf den ersten Blick mit Quarz verwechselt werden.
Es erscheint gleichmässig feinkörnig und hat keine Schichtung oder sonstige Gefügestrukturen.
Die feinen Mineralkörner glänzen teilweise an ihren Spaltflächen, darum spricht man von einem zuckerkörnigen Erscheinungsbild.
Im Unterschied zu Marmor, welcher aus Calciumcarbonat, CaCO3, besteht ist Dolomitmarmor aus Magnesium-Calcium-Carbonat, CaMg(CO3)2, aufgebaut.
Die Unterscheidung zum ähnlichen Calcitmarmor kann durch den Salzsäuretest erfolgen
(Dolomit sprudelt erst ab 10%iger HCl. Kalziumkarbonat schon mit 3%iger HCl. Quarz ist viel härter und sprudelt gar nicht).
Dolomitmarmor kommt in der penninischen Gesteinszone (z.B. Ostschweiz) vor aber auch in den ostalpinen Grundgebirgseinheiten (Ötztaler Alpen).
Häufigkeit: sehr selten
Fundstück von A. Graßl
Dieses Gestein ist ein Dolomit.
Bemerkenswert sind die bläulichen bis grünlichen Schlieren. Diese könnten auf Kupferkarbonat hinweisen.
Es könnte sich um ein Gestein der Grauwackenzone handeln, evtl. "Schwazer Dolomit".
Herkunft: Grauwackenzone ?
Alter: Devon ?
Bei diesem Fund handelt es sich um ein praktisch monomineralisches, nur aus Calziumkarbonat bestehendes Gestein.
An der aufgeschlagenen Bruchfläche ist gut erkennbar, dass der Fund durchgängig in kristallinisierter Form vorliegt. Spaltflächen sind gut erkennbar.
Es wird sich um eine Kluftfüllung handeln.
Von monomineralischem Quarzgestein gut unterscheidbar durch die geringere Härte (Ritztest auf Glas), die angedeutete rhomboedrische, tafelige Krtistallform und nicht zuletzt durch einen Säuretest mit HCl.
Seitenübersicht:
Startseite - Geologie - Sedimentgesteine - Kristallingesteine - Weitere Funde - Beispiele zur alpinen Herkunft - Impressum - Datenschutzerklärung
© www.isar-kiesel.de
Diese Webseite verwendet keine Cookies, es werden keine Nutzerdaten gespeichert.
Erläuterungen hierzu siehe Datenschutzerklärung.