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Beispiele zur Herkunft der Gerölle
Buntsandstein Sonnersbachtal , Wurstelkalk Gjaidsteig , Wettersteinkalk Karwendel , Wettersteinkalk Geierstein , Bleierz Hinterautal , Wettersteindolomit Kundler Klamm , Rauhwacke Breitenstein , Raibler Schichten Karwendel , Hauptdolomit plattig Seinsbach , Hauptdolomit Verwitterung Vorkarwendel , Hauptdolomit und Plattenkalk Schöttelkarspitze , Riffkalk Leonhardstein , Fleckenmergel Heuberg , Bunter Jurakalk Karwendelmulde , Marmorbruch Mittenwald , Hornsteinknollenkalk Brauneck , Kieselkalk Ritzgraben , Cenomangesteine Rötelstein , Flyschsandstein Pessenbach , Zementmergel Aufacker , Flyschberge Unterammergau , Eisenerz Kressenberg , Tonmergel und Sandstein Ammer , Konglomerat Ammer , Flinzsand Aufschluss , Loesslehm Haidhausen , Kalktuff Isarhang München , Grundmoräne Wolfratshausen , Gneis Blockhalde Silvretta , Vulkanite Etschtal , Kiesbank - Inn , Kiesbank - Lech , Kiesbank - Isar , Kiesbank - Wildschönauer Ache , Kiesbank - Ill (Silvretta) , Moräne am Inn Oberlauf und Quellgebiet des Inns , Penninikum , Grauwackenzone
Ein seltenes Vorkommen von alpinem Buntsandstein am bayr. Alpennordrand.
Sonnersbachtal nördlich Geigerstein-Fockenstein (Lenggries)
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#buntsandstein
Fundort ist die Kundler Klamm welche von der Wildschönauer Ache durchflossen wird.
Das Gestein besticht durch seine aussergewöhnliche Buntheit.
Es gehört als besondere Bildung in die Zeit des Buntsandsteins.
Enthaltene Komponenten sind verschiedenste Karbonate und Lydit und weitere Gesteinsklasten aus der Grauwackenzone.
Das Bindemittel ist sandig bis tonig.
Fels an der Zufahrtsstraße zur Kundler Klamm.
Erläuterung zu Konglomeraten: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#konglomerat
" Wurstelkalk " am Gjaidsteig, nahe Bärnalpel, Vordere Karwendelkette
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#wurstelkalk
bestehend aus Kalksteinfelsen und Schutthalden vorwiegend aus Wettersteinkalk der mittleren Trias.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#wettersteinkalk
Aufschluß von Wettersteinkalk am Gipfel des Geierstein bei Lenggries.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#wettersteinkalk
... aus der Ursprungsregion der Isar (Hinterautal bzw. Lafatscher) Fundort: Abraumhalde am Ende des Hinterautales nähe Kastenalm.
(Bleiglanz grau, Zinkblende rötlich-gelbbraun, Calcit: weiß)
Breite Bild oben: 12 cm, Breite eines polierten Anschliffes unten: 6cm.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#wettersteinkalk
Aufschluss von Wettersteindolomit in der Wildschönauer Ache kurz vor Kundl. (Wie man sieht ist dieses Gestein als Flussgeröll normalerweise praktisch nicht vom Hauptdolomit zu unterscheiden.)
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#wettersteindolomit
Aufschluß von Raibler Rauhwacke am Anstieg zum Breitenstein.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#raibler-rauhwacke
(links im Bild) im Karwendel nahe des Überschalljoches am Übergang Lafatscher zum Vomperloch. Im Hintergrund rechts im Bild: Wettersteinkalk.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#raibler-sandstein
An den Anschnitten der einzelnen Bänke ist sehr gut der feinlaminare Aufbau zu erkennen, z.B. links unten.
(Anm: Hauptdolomit tritt oft auch in massiger, ungeschichteter Form auf)
Aufschluss an der Fahrstrasse nördlich des Seinsbaches auf dem Weg zur Fereiner Alm (Krinner Kofler Hütte).
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#algenmatten
Hauptdolomit zerfällt (bei tekton. Beanspruchung) sehr leicht zu eckigen Grus.
Mit auf dem Bild: Alpengemskresse
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#hauptdolomitbrekzie
Blick auf den Gipfel der Schöttelkarspitze von Süden. Der Gipfel wird aus Plattenkalk gebildet. Im Vordergrund Hauptdolomit. Hauptdolomit ist das am weitesten verbreitete Gestein der nördlichen Kalkalpen. Der Plattenkalk geht regional aus dem oberen Hauptdolomit hervor.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#hauptdolomit
mit vereinzelten Einschaltungen von Korallen der Gattung Thecosimilia. Blick vom Gipfel des Leonhardstein nach Westen auf Roßstein - Buchstein.
Am Gipfel dieser Berge steht jeweils der W-E verlaufende Oberrhaetkalk an. Dieser wird nach S von Kössener Schichten abgelöst.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#oberraetriffkalk
Aufschluß von Liasfleckenmergel am Gipfel des Heuberges. Im Hintergrund der Chiemsee
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#liasfleckenmergel
Aufschluß von buntem Jurakalk in der Karwendelmulde östlich Mittenwald. Im Hintergrund der Signalkopf (Vorkarwendel)
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#bunterjurakalk
wurde im Mittenwalder Marmorbruch abgebaut. Der Abbau ist eingestellt.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#hierlatzkalk
Kieselkonkretionen in Kalkstein, hier ein Beispiel vom Brauneck, irgendwo am Wegesrand.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#hornsteinkalk
Sehr schön gebankter Kieselkalk der Jurazeit. Hier ein Beispiel aus dem Ritzgraben auf dem Weg zur Wildbichlalm, Kaiserwinkel.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#kieselkalk
Schichten des Cenoman, meist grobe Sandsteine und Feinbrekzien, sind an der Gipfelregion des Rötelsteins (etwas nördlich des Heimgarten - Herzogstandmassivs) aufgeschlossen.
Das untere Bild zeigt eine Makroaufnahme einer Feinbrekzie, wie sie am Rötelstein kurz unterhalb des Gipfels, ansteht.
Die Brekzientrümmer bestehen aus kalkalpinen Komponenten aus der näheren Umgebung. Die roten Trümmer z.B. sind aufgearbeitete Hornsteintrümmer aus dem Jurakalk, der in unmittelbarer Nähe ansteht.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#cenoman-brekzie
Aufschluss SW Benediktbeuern am Pessenbach
Aufschluss von dickbankig ausgebildetem Sandstein im Alpbachgraben östlich Tegernsee - Ort
Weitere Erläuterungen zu den Bildern: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#reiselsberger_sandstein
Wechsellagerung aus Kalkmergelsteinen und Tonsteinen.
Aufschluss am Aufacker bei Oberammergau.
Bildbreite ca. 2m.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#flyschsandstein
Flyschberge zeigen weiche Mittelgebirgsformen.
Aufnahme vom Westhang des Aufacker Richtung NW Unterammergau - Hochschergen.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#flyschkalkstein
In dem Kalksandstein sind neben den braunen Eisenooiden aus Brauneisenerz auch Nummuliten bzw. Assilinen bis 4 cm Durchmesser enthalten.
Fundort: ehem. Eisenbergbaugebiet am Kressenberg nähe Teisenberg.
Breite Bild oben: 12 cm, Breite der Makroaufnahme unten: 2 cm.
Die schwarzen Körnchen sind Eisenooide.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#nummulitenkalk
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#turritellen
am östlichen Isartalhang, etwas südlich Tierpark
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#konglomerat
Weissach Schichten. Untere Süßwassermolasse. Erläuterungen zu Konglomerat, Nagelfluh: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#konglomerat
ein Aufschluss an der Isar zwischen Großhesselohe und Grünwald.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#flinz
der sog. Hochterrasse ist einige Meter mächtig.
Temporärer Baugrubenaufschluß in München-Haidhausen.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#lehm
Quelle am Isarhang mit Kalktuffbildung.
Aufnahme: An der Isar in München, nahe Friedensengel
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#kalktuff
Unten würmeiszeitliche Grundmoräne, darüber postglazialer Seeton.
Aufschluss bei Wolfratshausen.
Erläuterung zum Bild: www.Isar-Kiesel.de/sedimentgesteine.html#seeton
Gneis, von grünen Flechten besiedelt. Irgendwo im Silvretta.
Weitere Erläuterungen: www.Isar-Kiesel.de/kristallingesteine.html#gneis
... der Bozener Porphyrplatte. Fundort: Gardasee Südufer. Bildbreite 8 cm
Weitere Erläuterungen: www.Isar-Kiesel.de/kristallingesteine.html#rhyolith
Im Gegensatz zur Isar sind am Inn metamorphe Gesteine an der Geröllfracht vorherrschend.
Es dominieren im Bild (Kiesbank an der Innschleife bei Mühldorf) dunkle, amphibolitische Gneise aus der Silvretta.
Weiterhin erkennbar sind Diabas, verschiedene helle Gneise, Quarzgestein, Kalk.
Auf einer Kiesbank bei Wasserburg am Inn sind auch metamorphe Gesteine in der Überzahl. Mit einem etwas höheren Anteil an helleren Gesteinen (Quarze, Kalksteine etc.) als im vorigen Bild.
Sehr ähnlich wie an der Isar sind am Lech Karbonatgesteine (Kalke, Dolomite) stark vorherrschend.
Metamorphite sind stark in der Unterzahl.
Der Geröllbestand ist mit dem an der Isar näherungsweise identisch.
Im Bild die Aufsicht auf eine Kiesbank in Augsburg.
Isarkies erscheint von ferne monoton-grau. Es ist vorwiegend Kalkgestein aus der alpinen Trias.
Kristalline Gesteine machen nur einen kleinen Prozentsatz am Geröllbestand aus.
Zurück zur Hauptseite: https://isar-kiesel.de/geologie.html#hauptgeschiebe
Hier ein Eindruck aus der Kundler Klamm wo die Wildschönauer Ache hindurchläuft bevor sie in den Inn mündet.
Es dominieren verschiedenste Gesteine der Buntsandstein Formation sowie Gesteine aus der Grauwackenzone (gün-grau).
Die Schiefer liegen auch hier schon meist nur noch als zermahlener grauer Sand vor.
Weiterhin finden sich paläozoische Karbonatgesteine, Kellerjochgneis und Wettersteindolomit.
Beeindruckend ist das sehr schön anzusehende Kundler Konglomerat (Ein Foto ist auf dieser Seite weiter oben zu finden).
Zurück zur Hauptseite: https://isar-kiesel.de/geologie.html#hauptgeschiebe
Vorwiegend dunkle Geschiebe, Amphibolite, und helle Glimmergneise der Silvretta im Ill (Fluß ill bei St. Gallenkirch, Vorarlberg)
Weitere Erläuterungen: www.Isar-Kiesel.de/kristallingesteine.html#amphibolit
Beiderseits des Inn sind hier Moränen aufgeschlossen. Es ist verfestigtes Ablagerungsmaterial des ehemaligen Gletschers. Enthalten sind in vorwiegend tonigem bis schluffig-sandigem Gesteinszerreibsel auch mehr oder weniger zugerundete Gesteinsbrocken verschiedenster Gesteinsarten in allen Größen bis hin zu tonnenschweren Blöcken.
Charakteristisch sind die grünlichen Granite aus dieser Region. Solche charakteristischen Gesteine eines bestimmten Herkunftsgebietes werden als "Leitgeschiebe" bezeichnet.
Hier sind aber schon fast alle kristallinen Gesteinsarten anzutreffen, welche auch
im Alpenvorland wiederum zu finden sind.
Erklärt ist dies dadurch, dass die im Engadin anzutreffende tektonische Err-Bernina-Decke
vom Gesteinsinhalt ähnlich
der Silvretta Decke und den Ötztaler Alpen ist, sie gehören alle dem Ostalpinen Grundgebirge an.
Das Flußbett des Inn im Oberengadin links hinten Moränenaufschluss.
Die Moräne enthält alle Korngrössen bis hin zu grobem Blockwerk, das sie in den Fluss entlässt.
Neben grauen Karbonatgesteinen aus den Engadiner Dolomiten ist ein weites Spektrum an metamorphen Gesteinen
(Gneise, Eklogite), meta-basaltischen und granitischen Gesteinen
sowie an roten Grobsandsteinen (Arkosen) vorhanden.
Moräne, Aufschluss aus der Nähe. Unterer Bildteil: Kalksinterbildung durch austretendes Grundwasser.
Lunghin See bei Maloja. Ursprung des Inn (2490m).
Anzutreffen sind vorwiegend Gneise, Phyllite aber auch Ophiolithe.
Einige davon haben es auf ihrer Reise mit dem Inngletscher sicherlich bis ins Alpenvorland geschafft.
Das Penninikum ist eines der drei Hauptdeckensysteme der Alpen
(neben Helvetikum und dem Ostalpin). Diese Deckensysteme repräsentieren ursprünglich
getrennt liegende Bildungsräume. Nach ihrer Entstehung wurden diese im Zuge der Kontinentalbewegungen
sehr stark zusammengeschoben und übereinander gestapelt.
Pennininische Gesteine sind u.A. am Nordrand der Alpen als Flysch, im Engadiner und Tauernfenster
sowie weit verbreitet in den Westalpen aufgeschlossen.
Eine Skizze zur Verbreitung des Penninikums sowie weitere Erklärungen siehe:
Kartenskizze zu Geologie der westl. Ostalpen.
Ophiolithe
Es handelt sich um ziemlich dunkle, oft grünliche Gesteine, die wichtige Zeugen ehemaliger
ozeanischer Kruste sind. Die Vergrßnung (Bildung grüner Minerale) ist hierbei auf metamorphe Vorgänge zurückzuführen.
Es sind Umwandlungsprodukte basischer und ultrabsischer Vulkanite (Basalte) und Plutonite (Gabbros, Peridotite).
Im Bereich des Penninikums konnte sich ozeanische Kruste, bestehend aus ultramafitischen Mantelgesteinen,
Gabbros und Basalten sowie Tiefseesedimenten entwickeln.
Penninische Gerölle die in der Isar gefunden werden entstammen mit ziemlicher Sicherheit
aber grösstenteils einem anderen, weiter westlich gelegenen Bereich des Penninikums, dem Unterengadiner Fenster.
Im Bild ein Ophiolithaufschluss im Dach des Engadiner Fensters in der Clemgia Schlucht bei Vulpera (Unterengadin).
Diese Gesteine kommen aber auch im Unterostalpin vor, z.B. innerhalb der Err-Bernina Decke (Oberengadin) oder am Reckner
(Westrand des Tauernfensters)
Serpentinit
Es ist ein grünes bis schwarzes Gestein mit ölig erscheinendem Glanz das sich fettig anfühlt (Bildung von Talk).
Neben Serpentinmineralen (Magnesiumhaltige Schichtsilikate) sind
oft noch Mineralrelikte von Pyroxenen erkennbar.
Entstanden aus basichen Gesteinen ehemaliger ozeanischer Kruste (Peridotit, Gabbro oder Basalt).
Im Gebirge zu finden, wenn ozeanische über kontinentale Kruste geschoben wurde (Obduktion).
Bild: Clemgia Schlucht nahe Tarasp, Vulpera, Unterengadin.
Bündnerschiefer
es sind Kalkschiefer. Die ursprünglich tonig-kalkigen Sedimente des Ozeanbodens
(des ehemaligen Piemont-Ozeans) wurden durch
die alpine Metamorphose in Schiefer verwandelt. Der Tonanteil hat sich hierbei in glänzende,
blättrige,
Schichtsilikate (Glimmer), umgewandelt.
Aufnahme: Bei Navis, Tuxer Voralpen.
Die Gesteine der Grauwackenzone sind grossteils vergleichsweise
leichter verwitterbar.
Dies trifft insbesondere auf die verbreiteten Schiefer zu.
(Wildschönauer Schiefer).
Mittelgebirgsformen sind daher charakteristisch.
Ausgenommen sind v.a. devonzeitliche Karbonate,
wie z.B. die Gratlspitze,
die hochgebirgsartige Felsformationen ausbilden können.
Links: Blick vom Roßkopf Richtung Osten über Marchbachjoch
auf Hohe Salve (etwas links) und Brixental.
Ganz hinten Kitzbüheler Horn.
Rechts: Schieferplättchen aus der Großache bei Kössen
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Die " Namenspatronin " der gleichnamigen Zone.
Es ist ein grobkörniger (Gesteinsfragment-)Sandstein.
Die Körner bzw. Gesteinsbruckstücke haben einen Durchmesser von ca. 2mm
Die Nördliche Grauwackenzone verdankt ihren Namen schlecht sortierten
Sandsteinen
mit Feldspat- und Gesteinsbruchstücken.
Das namengebende Gestein tritt in der NGZ aber
nur untergeordnet auf. Hauptgesteine sind
vorwiegend feinklastische Metasedimente (Wildschönauer Schiefer).
Foto links: H. Heinisch, rechts: Flusskiesel (Großache (= Tiroler Achen in Bayern))
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In der westlichen Grauwackenzone ist ein leicht metamorpher Schiefer das am weitesten verbreitete Gestein.
Der Ablagerungszeitraum der sandig-tonigen Sedimente war im Paläozoikum (Ordovizium-Silur).
Die Metamorphose (Schieferbildung) fand während der varizischen (karbonzeitlichen) Gebirgsbildung statt.
Aufgenommen auf dem Schatzberg.
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Die feinkörnigeren Sandsteine mit einem hohen Quarzanteil sind meist schwachgradig metamorph.
Sowohl der Sortierungsgrad (sehr unterschiedliche Korngrößen) als auch
der Rundungsgrad ist meist gering.
Das der Grauwackenzone namengebende Gestein, die Grauwacke, ist
ein etwas grobkörnigerer Gesteinsfragment-Sandstein mit einer Matrix aus Quarz, Feldspat, Chlorit und Serizit
und tritt eher untergeordnet auf.
Fundort: Rosskopf (beim Marchbachjoch)
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Grauwacke aus einer Turbidit-Folge mit interner Horizontal- und Schräglaminierung.
Diese siliziklastischen
Metasedimente werden als Turbidite eines marinen Rinnenfächer-Systems interpretiert,
die aus einem benachbarten Kontinentalbereich eines passiven Kontinentalrandes geschüttet
wurden.
Turbidite sind der tyische Sandsteintyp der Tiefwasserzone.
Der Transport des Sedimentmaterials erfolgte hangabwärts durch Gleitung und Rutschung in Form von Trübe-
oder Schlammströmen.
Fundort: Hochkogel, Pinzgauer Spaziergang
Foto: H. Heinisch
Rechts: Ein Flusskiesel mit Schrägschichtung.
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(Blasseneckporphyroid)
Es sind schwach metamorphe saure bis intermediäre Vulkanite,
die im Mittel- bis Oberordovizium gefördert wurden
Diese metamorphen Rhyolithe und Ignimbrite können bis 600 m Mächtigkeit erreichen.
Die Farbe wechselt, oft an welligen Trennflächen, kleinräumig
zwischen Grün- Violett- und Rottönen.
Die Zusammensetzung ist inhomogen. Es sind Gesteinsfragmente, Bimslapilli und
Einsprenglinge (Quarz und Feldspat) in unterschiedlichen Anteilen in ansonsten dichter Grundmasse
enthalten.
Fundort: Kitzbüheler Horn, Südwestseite, rechts: Flusskiesel Großache bei Kössen(Tiroler Ache)
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Es sind vorwiegend deutlich geschieferte, meist hellgrüne, graugrüne,
oder violette, plattig im mm bis cm-Bereich abspaltende Gesteine.
Tuffite sind die verbreitetsten vulkaniklastischen Gesteine in der NGZ.
Mit dem Überbegriff Vulkaniklastika werden
pyroklastische Gesteine und epiklastische Gesteine
bezeichnet.
Epiklastische Gesteine bestehen überwiegend aus
durch Verwitterung, Erosion und Transport,
umgelagertem vulkanogenem Material.
Fundort: Alpbach (bei Fieberbrunn)
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![]() Pyroklastika. linkes Bild: im Gelände, |
![]() rechtes Bild: durchgesägt |
Funde: etwa halbe Strecke zwischen Marckbachjoch und Rosskopf |
Bei Kissenlaven (Pillowlaven) handelt es sich um submarin ausgeflossenen Basalte.
Typisch ist die kissenförmige Ausbildung die sich aufgrund der sofortigen Abschreckung
und Erstarrung der sich ausdehnenden Fliesskörper bildet.
Der porige Bims entsteht durch Gasentmischung kurz vor der Erstarrung der Schmelze.
Anhand der in der nördl. Grauwackenzone auftretenden reliktischen
vulkanogenen Strukturen konnte aus den
typischen Merkmalen wie Pillows, Bimslapilli,
Schlackenfetzen etc. ein Inselvulkan-Modell rekonstruiert
werden.
Pillowbasalte
und gabbroide Sills bauen hierbei den Sockelbereich auf,
mit Erreichen geringerer Wassertiefe überwiegt explosiver Vulkanismus,
verschiedenartige Pyroklastika (Lapilli- und
Aschentuffe, etc.) wurden gefördert. An den Flanken und in
den Beckenbereichen sammelt sich umgelagertes Vulkanitmaterial
(Tuffite). Bimslapilli beweisen temporäre
Auftauchphasen.
Links:
Kissenlava
Fundort: Gaisstein Südflanke
(Der Gaisstein ist mit 350 m durchgehend
aufgeschlossenen Basaltlaven
das mächtigste
Basaltvorkommen in der gesamten NGZ.)
Aufnahme: H. Heinisch
Rechts:
Basaltische Bimse, blasig
Fundort: Tristkogel, Talschluß Glemmtal
Aufnahme: H. Heinisch
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Die feinklastischen Schiefer der Grauwackenzone sind häufig von
mafischen Magmatiten durchdrungen.
Die Metabasite sind oft
mehr oder weniger serpentinisiert.
Linkes Foto: Fundort: Marchbachjoch.
Rechtes Foto: Metabasalt (grünlich) aus der Großen Ache bei Kössen
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grobkörniger Gabbro.
Intrusivgestein. Primärer Mineralbestand aus Plagioklasen und Pyroxenen.
Angeschliffene Schnittfläche.
Fundort: Marchbachjoch
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Dieser Augengneis ist aus einem ca. 470 Mio Jahren alten Granit entstanden.
Die Vergneisung (Metamorphose) und mechanische Deformation fand im Zuge der variskischen Gebirgsbildung statt (ca. 300 Mio. Jahre).
Als Einsprenglinge dominieren Feldspat (Orhoklas), weiterhin Quarz. Umgeben von feinkataklastischem Material, Serizit, untergeordnet Biotit.
Die teiweise idiomorph vorhanden Feldspäte weisen noch auf das plutonische Ausgangsgestein hin, d.h. es ist ein Orthogneis.
Fundort des Gerölls: Wildschönauer Achen (Kundler Klamm)
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Die Dolomite, devonische Riffkomplexe oder gebankte flachmeerische Sedimente,
sind die Gipfelbildner der NGZ.
Die devonzeitlichen Karbonate der Grauwackenzone sind manchmal
erzführend. Häufig tritt ein Fahlerz, der Schwazit, auf.
In Schwaz befand sich ein einst bedeutsamer Bergbau auf diese in den Karbonaten
anzutreffenden silberhaltigen Fahlerze.
Als Sekundärmineralien bilden sich u.a. die Kupferkarbonate Malachit(grün) und
Azurit (blau)
die das Gestein schlieren- oder wolkenartig durchdringen.
Fundort: Gratlspitze (Wildschönau)
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Bei weitergehendem Interesse am Thema:
Zum ordovizischen "Porphyroid"-Vulkanismus
der Ost- und Südalpen, Stratigraphie,
Petrographie, Geochemie
Von HELMUT HEINISCH
https://www.zobodat.at/pdf/JbGeolReichsanst_124_0001-0109.pdf
Provenienzanalyse an paläozoischen Metasedimenten der Ostalpen mit
Schwerpunkt in der Nördlichen Grauwackenzone:
Petrographie, Glimmerchemie, 40Ar/39Ar-Datierungen
Von CLAUDIA PANWITZ
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/06/06H029/of_index.htm
Der basische Magmatismus der Nördlichen Grauwackenzone, Oberostalpines Paläozoikum
Von PETRA SCHLAEGEL-BLAUT
https://www.zobodat.at/pdf/AbhGeolBA_43_0001-0149.pdf
...... bei noch tiefergehendem Interesse siehe die Literaturverzeichnisse jeweils am Ende der angeführten Arbeiten.
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