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Kristalline Gesteine sind im Einzugsgebiet der Isar und ihrer Zuflüsse nicht im anstehenden geologischen Gesteinsinventar vorhanden.
Es handelt sich ausschliesslich um Moränenmaterial, das über Gletscher herantransportiert wurde.
Der Hauptanteil entstammt einem Seitenarm des Inngletschers, der über den Seefelder Sattel (Mittenwald) den Isargletscher gespeist hat.
Das Nährgebiet des Inngletschers erstreckte sich über die Ötztaler Alpen, die Silvretta, das Unterengadin bis ins Oberengadin.
(Würmeiszeit, ca. 110000 bis ca. 10000 Jahre vor unserer Zeit).
Die Gneise im Ötztal und in der Silvretta sind bis zu 450 Mio. Jahre alt.
Die Gesteine des Unterengadins (des Unterengadiner Fensters) sind jünger und stammen aus der Jura- und Kreidezeit.
Es handelt sich um Ablagerungen des ehemaligen Penninischen Ozeanes.
Die alpinen Kristallingesteine wurden früher oft als Urgesteine bezeichnet in der (irrigen) Annahme, dass sie immer älter
seien als die Sedimentgesteine der Kalkalpen.
Die Metamorphite der Alpen haben über viele Millionen Jahre zum Teil mehrere metamorphe Phasen durchlaufen und sind unter
vielfältigen, kleinräumig oft rasch wechselnden Bedingungen entstanden.
Entsprechend groß ist darum die Vielfalt der anzutreffenden Gesteine.
Deshalb sieht auch jeder Stein etwas anders aus. Viele Fundstücke lassen sind nomenklatorisch nur näherungsweise einordnen.
Es kann darum nur eine grobe katalogartige Einordnung erfolgen.
Glimmerschiefer Granatglimmerschiefer Hornblendegarbenschiefer Schiefer Quarz Quarzit Meta - Sandstein Gneise (Allgemeines) Paragneise (Allgemeines) Heller Gneis Augengneis Granitgneis Schiefergneis Granatgneis quarzreicher mylonitischer Gneis Glimmergneis Kalifeldspatgneis Amphibolit (Hornblendegneis) Amphibolit grobkörnig Amphibolit mit Feldspatblasten Epidotamphibolit Granatamphibolit Eklogit Basalt Metabasalt Spilit Metagabbro Ultramafit Serpentinit Tektonische Brekzie Rhyolith Ignimbrit Porphyrit (Andesitporphyr) Dacit Porphyr (Allgemein) Aplit Ganggestein Pseudotachylit Mylonit Migmatit Granulit Juliergranit Roter Granit Granit porphyrisch Granodiorit - Diorit Gabbro Granitisches Gestein rot bunt Kalksilikatgestein Marmor Dolomitmarmor Farbiger Dolomitmarmor Kalkspat
Im Bild ein stark gefältelter Quarzglimmerschiefer.
Neben hauptsächlich Muscovit, Quarz und Feldspat tritt als weiteres Gemengeteil hier Granat auf.
Der Hauptgemengeteil des metamorphen Gesteines ist grünlich schwarze Hornblende in nadeliger, langprismatischer Ausbildung.
Vergrösserung:
Ein grünlich grauer, teilweise silbrig glänzender, metamorpher Schiefer, von Quarzschlieren durchwachsen.
metamorph gebildeter Quarz des zentralalpinen Kristallin.
Unten: sog. Segregationsquarz mit Resten von Schiefern, Glimmern:
Bergkristall
Bergkristall
- hexagonal-prismatisch auskristallisiertes SiO2 einer alpinen Kluft.
Höhe des Kristalls ca. 0,5cm, Fundort: Tuxer Alpen, Umgebung von Navis
Ein helles, feinkörniges, gleichkörniges, metamorphes Gestein das zu überwiegendem Anteil aus Quarz besteht.
Ein dunkelgraues, fein- bis feinstkörniges, geringermetamorphes Gestein, das zum überwiegenden Anteil aus Quarzkörnchen besteht.
Meist grobkörniges, lagiges Gefüge (Foliation) aus Feldspäten, Quarz und Glimmer (Muskovit und Biotit).
Gneise sind metamorph gebildete Gesteine mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Bänderung.
Orthogneis (Augengneis) entsteht aus einem Magmatit (z.B. Granit) im Zug der Metamorphose.
Paragneis hat dahingegen ein Sedimentgestein (z.B. Grauwacke) als Ausgangsmaterial.
Als Versuch der Veranschaulichung hier ein Bild wo rechts ein Sandstein (Sedimentgestein) links einem Paragneis (Umwandlungsgestein) gegenübergestellt ist.
Es ist nur Feldspat, Quarz und Hellglimmer enthalten, praktisch keine dunklen Minerale wie z.B. Glimmer.
Die Benennung erfolgt aufgrund der Gefügeeigenschaften.
Häufigkeit: gelegentlich
Hier noch eine Rarität, ein roter Gneis mit flaserigem Gefüge.
Quarzblasten in roter Grundmasse aus vorwiegend Feldspat und Biotit.
Es ist auffällig, dass diese Gerölle meist nur maximal kantengerundet zu finden sind.
Diese Gesteine sind in relativer Vielfalt von granitischer bis hin zu dioritischer Zusammensetzung zu finden.
Feldspat
Im Bild ein Plagioklas mit parallelogrammartiger Kristallform als Einsprengling in einem Kieselstein mit porphyrischem Gefüge.
(Benennung aufgrund der Gefügeeigenschaften)
Es ist ein in dünne Platten zerbrechender Orthogneis.
Der Gneis ist homogen durchsprenkelt von roten Granatmineralen.
Granat
sind Minerale metamorpher Entstehung. Die meist roten Kristalle haben eine sehr hochsymmetrische (kubische) Struktur.
Granat in einem Granatgneis
Grösse des Granats ca. 1,5cm
Ein weiteres Beispiel für einen Gneis um die Vielfalt der Erscheinungsformen der Gesteinsart zu zeigen.
Ein plattig ausgebildeter heller Glimmergneis mit Feldspat, Quarz und viel Hellglimmer.
Ein sog. Zweiglimmergneis weil er Hellglimmer (Muskovit) und Dunkelglimmer (Biotit) enthält. Sicherlich aus dem Silvrettagebirge.
Gneise mit einem Hornblendeanteil von > 30 Volumenprozent werden als Amphibolit bezeichnet, bei geringerem Anteil als Hornblendegneis.
Im Bild mit ausgeprägt paralleler Einregelung (Schieferung) der Mineralien, vorwiegend Hornblende (dunkel) und Feldspat (hell).
2. Bild: Streifenamphibolit:
Eine Varietät mit streifenartigem Gefügebild.
3. Bild: Bänderamphibolit:
Wenn in einem Gestein abwechselnd deutliche, verschiedenfarbige Bänder zu sehen sind, nennt man dies eine Bänderung.
4. Bild: Amphibolit fast ausschliesslich aus Hornblende bestehend:
Dieses massig ausgebildete Gestein mit grobkörnig-granoblastischem Gefüge besteht fast zur Gänze aus Hornblenden sowie etwas Plagioklas.
Hier noch die Abbildung eines Gesteinsfundes mit schön gewachsenen, etwas fasrigen Amphibolen, ein Hornblendefels.
Das grünlich-dunkelgraue Gestein hat eine feinkörnige, amphibolreiche Grundmasse.
Eingelagert sind parallel eingeregelte, weiße Feldspat-Porphyroblasten.
Das gelbgrüne Mineral Epidot ist in kristallinen Kieselsteinen häufig anzutreffen so wie hier in diesem Epidotamphibolit.
Epidotnest in Granitgneis:
Grobkörniges metamorphes Gestein mit schwach erkennbarer Lineation.
Die rotbraunen Kristalle sind Granat, dazwischen Hornblende (schwarz) und Plagioklas (weiss).
Grundmasse vorwiegend aus vorwiegend hellgrünem Omphacit. Weiterhin Kyanit, Hornblende, Zoisit, Plagioklas.
Darin eingebettet Granatkristalle welche randlich meist nachträglich in Hornblende umgewandelt sind.
Retrograd weiter veränderter Eklogit
Es handelt sich um ein mittel- bis grobkörniges basaltisches Ganggestein.
In der Isar sind Gesteine der Grauwackenzone sehr selten bzw. von Funden anderer Herkunft nicht unterscheidbar. Mehr Fundglück hat man am Inn und an der Salzach:
Fundfoto vom Salzachufer bei Laufen.
Oben im Bild: Durch Umwandlungsreaktion stark vergrünter Metabasalt.
Ein schwarz erscheinender Metabasalt.
Metabasalt, genauer unter die Lupe genommen.
Es handelt sich um einen alterierten Metabasalt, wahrscheinlich gangförmig, sehr flach intrudiert.
Mineralbestand Pyroxen + Plag. als Phänkristall, Px ist serpentinisiert.
Matrix Plagioklas, Px, Erzphasen.
Herkunft: Wahrscheinlich Paläozoikum der Nördlichen Grauwackenzone.
Alle mikroskopischen Metabasalt-Bilder:
Prof. H. Heinisch, Uni Halle
Übersichtsbild, einfach polaris. Licht. Porphyrische Struktur des Metabasaltes
wie vorher, gekreuzte Polarisationsfilter
Blasenfüllung, einfach polarisiertes Licht, mit Zeolith-Mineralen (Laumontit?)
wie vorher, gekreuzte Nicols.
Pseudomorphose von Pyroxen, serpentinisiert und umwachsen von Biotit. Matrix feinkristallin, ophitisch aus Plagioklas, Pyroxen, Opakerz.
Das Original - Geröll
Anschliffbilder verschiedener " Grünschiefer bzw. Prasinite " alpiner (penninischer)Herkunft.
Prasinit vom Großglockner
" Diabas-Porphyrit "
Ein schweres, dunkel-rotbraunes, sehr zähes Gestein das nur im Illergebiet zu finden ist.
Dieses Gestein besteht fast zur Gänze aus auskristallisiertem, sekundär verändertem Plagioklas (Anorthit).
Bruchfläche, vergrössert:
Abbildungen weiterer Metagabbros
Ein schweres, schwarz-braun angewittertes, sehr zähes Gestein.
Anschliff eines derartigen Gesteines:
(Erläuterungen siehe auch Ultramafitit)
Ein mafisches, d.h. mit Siliziumdioxid untersättigtes metamorphes Gestein.
Auffällig ist am Bruch ein ölig-matter Glanz.
Unteres Bild: Metabasit, brekziiert, serpentinisiert.
Im Bild ein serpentinisiertes mafisches brekziiertes Geröll als Beispiel für eine tektonische Brekzie. (Serpentinitbrekzie).
Es handelt sich um ein silizium(=quarz)reiches Gestein mit vulkanitischen Gefügemerkmalen.
Häufigkeit: sehr selten
ein pyroklastisches Gestein. (Fund von G. Propach)
Als zweites Beispiel für einen Ignimbrit ein Fund am Inn:
Porphyrit ist die paläovulkanitische Bezeichnung für alte, quarzarme porphyrische Vulkangesteine (z.B. Andesit, Dazit etc.).
Dazit (Dacit) ist chemisch-mineralogisch die Zwischenstufe zwischen Rhyolith (sauerer, quarzreicher Vulkanit) und Andesit (basischer, quarzfreier Vulkanit).
Porphyre sind meist vulkanitische Gesteine (es gibt aber auch plutonische Gesteine mit porphyrischem Gefüge).
Es ist die vorherrschende helle Ganggesteinsart in granitischem Umfeld.
Es handelt sich meist um Spaltenfüllungen aus magmatischem Material.
der schwarze, glasig-dichte Bereich ist das Produkt extremer Zerkleinerung und teilweiser Aufschmelzung des Nebengesteins.
Zweites Beispiel eines Pseudotachylit - Gerölles:
Während tektonische Brekzien in geringer Erdtiefe entstehen bilden sich Mylonite in grösserer Tiefe an tektonischen Bewegungsbahnen.
Es ist ein hochmetamorpher Gneis mit metatektischem Gefüge.
Es ist ein hochmetamorpher Gneis mit massig-richtungslos körnigem (daher die Name Granulit) Gefüge der Grundmasse.
Der Juliergranit ist ein Leitgeschiebe des Inngletschers.
Das Gefüge des Metagranits ist noch gut zu erkennen.
Es handelt sich mit Sicherheit um sog. "Bunten Berninagranit".
Anschliffbild
Dieser Granit enthält bis zu mehrere Zentimeter große Feldspateinsprenglinge.
Das Gestein besteht vorwiegend aus Feldspäten (hell) sowie schwarzem Glimmer und Hornblende (schwarz) sowie etwas Quarz (durchscheinend-fettglänzend).
Feinkörnige Varietät eines Granodiorites.
Ein sehr hartes, zähes Gestein mit grobkörnigem magmatischem Gefüge.
Dieses Gestein ist wohl ein Granit oder evtl. auch ein sehr grobkörniges rhyolithisches Gestein.
Bemerkenswert sind die vielen roten Alkalifeldspäte.
Hier wechseln sich gebändert erscheinende Bereiche mehr karbonatischer mit kieseliger bis kieselig-karbonatischer Zusammensetzung ab.
Es ist ein vollkristalliner, (fast) ausschliesslich aus Calcit bestehender, monomineralischer Metamorphit.
Siehe das Gefügebild in Vergrösserung:
Im Bild ein Marmor der als weiteres Mineral grünlichen Epidot enthält.
Das Fundstück ist reinweiss und könnte auf den ersten Blick mit Quarz verwechselt werden.
Dieses Gestein ist ein Dolomit.
Bemerkenswert sind die bläulichen bis grünlichen Schlieren.
Bei diesem Fund handelt es sich um ein praktisch monomineralisches, nur aus Calziumkarbonat bestehendes Gestein.
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