Geologisch - tektonische Skizze der Ostalpen im weiteren Einzugsgebiet
der an der Isar anzutreffenden Steine.
das
Helvetikum
(grün)
und
Penninikum
(rot)
,
zusammen als Westalpin bezeichnet,
sowie das
Ostalpin
(gelb)
repräsentieren ursprünglich getrennt
liegende Bildungsräume.
Das
Südalpin
(braun)
ist durch das Störungssystem der Periadriatischen Naht von
vorgenannten Einheiten abgetrennt.
Nach ihrer Entstehung wurden Helvetikum, Penninikum und Ostalpin
im Zuge der Kontinentalbewegungen sehr stark zusammengeschoben und
übereinander gestapelt.
Die paläogeografische Einheit des Helvetikums am Nordrand der Tethys
(im Bereich der europäischen Kontinentalplatte) kam ganz unten zu liegen.
Die zuoberst auflagernde Decke des Ostalpin (oder Austroalpin), lag am weitesten im
Süden am Rande des Afrika vorgelagerten Mikrokontinents Apulia.
Dem Ostalpin der nördlichen Kalkalpen entstammt die Hauptmasse
der in der Isar zu findenden Steine.
Zum Ostalpin gehören u.a. auch die aus paläozoischen Sedimenten und
Vulkaniten bestehende Grauwackenzone sowie das Kristallin der Ötztaler Alpen und
des Silvretta.
Das zwischen Helvetikum und Ostalpin liegende
Penninikum enthält u.a. Gesteine
des ehemaligen Piemont Ozeans. Dieser hat sich im Jura im Zusammenhang mit der
Entstehung des Zentralatlanik gebildet.
Die Abtragung der ostalpinen Decke im Bereich des Tauernfensters und des
Unterengadiner Fensters lassen dort die Gesteine des
unterlagernden penninischen Deckensystems (bzw. evtl. des Helvetikums) hervortreten.
Auch die in Bayern anzutreffende Flyschzone wird dieser Einheit zugeordnet.
Das Südalpin hat aufgrund des benachbarten Bildungsraumes am Südrand der Tethys
bezüglich
des Gesteinsbestandes
große Ähnlichkeit mit dem Ostalpin.
Allerdings herrscht hier Bruchtektonik vor, der dem Ostalpin typische Deckenbau fehlt.
Im Bereich des Südalpin um Bozen sind vulkanitische Gesteine der Permzeit
weit verbreitet.
Längs des periadriatischen Bruchsystemes erfolgte die Platznahme von
magmatische Gesteinen. Ein Beispiel hierzu ist der tertiärzeitliche Adamello Pluton.